Intel Core 2 Extreme X6800

08.02.2007
Für rund 900 Euro ist der "Core 2 Duo Extreme X6800" zu haben - dafür können Sie aber auch Intels schnellste Vier-Kern-CPU "QX6700" bekommen. Wir haben untersucht, ob der Zweikerner trotzdem sein Geld wert ist.

Von Michael Schmelzle, PC-Welt

Beste Ausstattung aller Zweikerner: Die beiden Rechenwerke des "Core 2 Extreme X6800" von Intel teilen sich satte 4 MB L2-Cache. Der Front Side Bus des 2,93-GHz-Prozessors arbeitet mit 266 (effektiv 1.066) MHz. Zudem hat Intel dem Core 2 Extreme X6800 alle wichtigen Funktionen spendiert, die ein moderner Prozessor beherrschen sollte: Dazu gehören ausgeklügelte Stromspartechniken wie beispielsweise die Technik "Intelligent Power Capability", die es erlaubt, gerade nicht aktive Teilbereiche des Prozessors komplett abzuschalten. Hinzu kommen die Hardware-Virtualisierung via "Vanderpool", die Unterstützung von 32- und 64-Bit-Betriebssystemen sowie diverse zusätzliche Befehlssätze wie MMX, SSE, SSE2, SSE3 und ADMB.

Und wie es sich für ein Extreme-Modell gehört, kommen auch die Übertakter nicht zu kurz: Der Multiplikator des X6800 lässt sich frei wählen - sofern die Funktion im Hauptplatinen-BIOS freigeschaltet ist.

Rechenleistung

Als schnellster Prozessor absolvierte der Core 2 Extreme X6800 den "Sysmark 2004". Im Teilbereich "Office Productivity", also bei klassischen Büroanwendungen wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation, war der X6800 fast sieben Prozent flotter als der PC-Welt-Testsieger Core 2 Extreme QX6700. Im zweiten Teilbereich "Internet Content Creation" laufen rechenintensive Programme wie Adobe "Photoshop" und "3D Studio Max". Hier lag der X6800 gleichauf mit dem Vierkerner. Klassenbester war der X6800 auch bei unseren Spiele-Benchmarks: Bei "F.E.A.R." ermittelten wir über die beiden höchsten Auflösungen gemessen einen Vorsprung von durchschnittlich drei Prozent gegenüber dem QX6700. Unter "Quake 4" war der X6800 zwar nur einen Hauch flotter unterwegs als sein Quad-Core-Pendant - allerdings verfälscht bei diesem Test die Grafikkarten-Limitierung die Messergebnisse. Seine Vormachtstellung konnte der X6800 auch im "CPU SPEC 2000" behaupten: mit einem Tempoplus gegenüber dem QX6700 von neun (fp_base2000) respektive zehn Prozent

Es gibt aber auch Benchmarks, in denen der Core 2 Extreme X6800 dem hauseigenen Quad-Core nicht annähernd das Wasser reichen kann - nämlich dann, wenn Programme die Rechenarbeit in mindestens vier parallelen Threads aufteilen können. So zum Beispiel beim Cinebench-Test "Rendering x CPU": Mit 908 Punkten lag er signifikante 36 Prozent hinter dem QX6700. Dass der Core 2 Extreme X6800 auch nicht in alle Ewigkeit dem Vierkerner bei Spielen überlegen ist, deutet der CPU-Test von "3D Mark 06" an: Auch bei diesem Benchmark lassen sich sowohl die Wegfindung als auch Teile der Physikberechnung in mehrere Aufgaben unterteilen, sodass alle vorhandenen Rechenkerne beschäftigt sind. So war es nicht weiter verwunderlich, dass der X6800 mit 2.598 Punkten satte 37 Prozent langsamer war als der Core 2 Ex-treme QX6700.

Fazit

Nur für gut betuchte Spieler: Das taktstärkste Core-2-Duo-Modell hängte bei unseren Spiele-Benchmarks sogar die hauseigenen Vier-Kern-Prozessoren ab - noch. Der Preis von 900 Euro ist allerdings jetzt schon überzogen. BB

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