INTERVIEW: Ericsson-CEO sieht Lockerung der Zuliefer-Engpässe im 2H

23.07.2010
Von Gustav Sandstrom DOW JONES NEWSWIRES

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STOCKHOLM (Dow Jones)--Der schwedische Netzausrüster Telefon AB L.M. Ericsson rechnet damit, dass sich die Lieferengpässe bei wichtigen Bauteilen im Laufe der zweiten Jahreshälfte entspannen. Die Zulieferer würden derzeit ihre Kapazitäten erweitern, sagte CEO Hans Vestberg am Freitag im Interview mit Dow Jones Newswires. Der Stockholmer Konzern hatte zuvor für das zweite Quartal wegen der Lieferengpässe eine unerwartet schwache Gewinnerhöhung ausgewiesen.

Insbesondere habe es einen Engpass bei markenlosen Halbleitern für die Basisstationen gegeben, da die Zulieferer während der Wirtschaftskrise weniger in ihre Kapazitäten investiert hätten und nun die steigende Nachfrage nicht bedienen könnten. Um welche Zulieferer es sich handelt, wollte Vestberg allerdings nicht sagen. Die Probleme hätten die Umsätze im vergangenen Quartal um 3 Mrd bis 4 Mrd SEK geschmälert, hatte es am Freitagmorgen geheißen. Auch die Wettbewerber Alcatel-Lucent und Nokia Siemens Networks hatten von ähnlichen Engpässen berichtet.

Trotz der jüngsten Erholung rechnet der Ericsson-CEO nicht mit einer Rückkehr der Branche zu den Ende der 1990er Jahre üblichen jährlichen Wachstumsraten von 20% bis 30%. Seinerzeit hatten die Telekomausrüster vollständig neue Netze aufgebaut. Inzwischen sei die Infrastruktur aber größtenteils vorhanden und das Geschäft drehe sich nunmehr eher um die Modernisierung bestehender Basisstationen, den Verkauf von Software und Dienstleistungen. Damit könnten nicht dieselben Wachstumsraten erzielt werden, sagte Vestberg.

Webseite: www.ericsson.com -Von Gustav Sandstrom, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/sha/has

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