INTERVIEW/ersol-AR berät Mittwoch über integrierte Solarfabrik

27.11.2007
Von Andreas Heitker Dow Jones Newswires

Von Andreas Heitker Dow Jones Newswires

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Aufsichtsrat (AR) der ersol Solar Energy AG wird am Mittwoch über die weiteren Expansionspläne des Solarkonzerns beraten. Dabei soll das Kontrollgremium unter anderem den Standort der geplanten integrierten Fertigung festlegen, wie Finanzvorstand Ekhard von Dewitz in einem Interview mit Dow Jones Newswires sagte. Es gehe dabei um Investitionen von 200 Mio bis 300 Mio EUR für neue Wafer- und Zellfabriken sowie eine Modulfertigung.

Sollte der Aufsichtsrat die Pläne billigen, könnte nach den Worten von Dewitz bereits unmittelbar nach der Winterpause mit dem Bau begonnen werden. Die Produktion in den neuen Anlagen würde dann voraussichtlich im Frühjahr 2009 starten. Die Investitionen würden die Wafer- und Zell-Kapazitäten von ersol um 200 bis 300 Megawatt (MW) erhöhen, wie der Finanzvorstand weiter ausführte. Die Modulfertigung könnte eine Größe von 50 bis 100 MW bekommen.

"Beschlossen werden könnte der Aufbau einer integrierten Fertigung nahe der schon existierenden Waferproduktion", sagte Dewitz mit Blick auf die AR-Sitzung am Mittwoch. ersol hatte erst Mitte November an ihrem ostdeutschen Standort Arnstadt ihre zweite Zellproduktion eröffnet. Dieser Standort nahe Erfurt könnte auch für die jetzt geplante integrierte Fertigung ausgebaut werden.

In dem Interview bekräftigte Dewitz, dass ersol 2008 mit ersten Umsätze aus der neuen Dünnschicht-Produktion rechnet, die noch im ersten Quartal starten soll. Wie hoch der Umsatz der Sparte im nächsten Jahr sein wird, könne man derzeit aber noch nicht sagen, erläuterte der Vorstand. "Auch sollten 2008 noch keine großen Ergebnisbeiträge aus dem Dünnschicht-Bereich erwartet werden."

Nach Angaben von Dewitz strebt ersol mittelfristig eine EBIT-Marge von mindestens 20% an. "Das gilt für den Konzern insgesamt, aber auch für die Dünnschicht-Aktivitäten", sagte er. Der ersol-Konzern werde 2007 eine EBIT-Marge von rund 14% erwirtschaften. Dewitz bekräftigte, dass der Konzern-Umsatz 2007 am unteren Ende der Prognose von 148 Mio bis 155 Mio EUR erwartet wird, da anders als ursprünglich gedacht noch keine Dünnschicht-Erlöse einfließen. Das ersol-EBIT werde 2007 mindestens auf Vorjahreshöhe bleiben.

Die kristalline Produktion soll allerdings auch künftig das wichtigste Kerngeschäft des TecDAX-Unternehmens bleiben, wie der Finanzvorstand weiter erläuterte. ersol wolle die Dünnschicht-Technologie aber weiterentwickeln. Es sei auch durchaus möglich, dass der Konzern in fünf Jahren eine Dünnschicht-Kapazität von 200 MW habe. Genaue Planungen gebe es aber noch nicht. "Wir müssen die neue Technologie erst einmal voll im Griff haben, bevor wir uns um eine weitere Expansion kümmern."

Dewitz bekräftigte, dass der Konzern auch für das laufende Geschäftsjahr noch keine Dividende zahlen will. Es bleibe dabei, dass es eine Ausschüttung frühestens für das Geschäftsjahr 2008 geben werde, sagte der Finanzvorstand. "Darüber gibt es ein Einverständnis auch mit den großen Aktionären des Unternehmens. Wir investieren weiter in starkes Wachstum. Da ist es die völlig logische Strategie, noch auf eine Ausschüttung zu verzichten."

Die Aktionäre könnten aber über den steigenden Aktienkurs vom ersol-Wachstum profitieren. 2008 will der Solar-Konzern seinen Umsatz auf 300 Mio bis 320 Mio EUR verdoppeln, bekräftigte der Vorstand. Das EBIT solle dabei im nächsten Jahr überproportional auf 70 Mio bis 80 Mio EUR steigen.

Webseite: http://www.ersol.de -Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14, andreas.heitker@dowjones.com DJG/hei7bam

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