INTERVIEW/Infineon will Kapitalrendite von 8% bis 10% verdienen

19.11.2009

Von Martin Rapp und Archibald Preuschat

DOW JONES NEWSWIRES

NEUBIBERG (Dow Jones)--Der Chiphersteller Infineon strebt eine Mindestrendite auf das eingesetzte Kapital von 8% bis 10% an. Diese Spanne werde für die Kapitalkosten angesetzt, und werde erreicht, wenn das Unternehmen sein Ziel einer Marge von 10% beim Segmentergebnis schaffe, sagte Marco Schröter, Finanzvorstand der Infineon Technologies AG, am Donnerstag im Gespräch mit Dow Jones Newswires.

"In internen Planungen kann man auch noch höhere Werte ansetzen", ergänzte er. Zuvor hatte Peter Bauer, der Vorstandssprecher des in Neubiberg bei München ansässigen DAX-Unternehmens, als Ziel ausgegeben, dass Infineon mittelfristig die eigenen Kapitalkosten verdienen wolle.

Infineon will im laufenden Geschäftsjahr eine Umsatzsteigerung von 10% erzielen und dabei ein positives Segmentergebnis erwirtschaften. Die Marge soll im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Schröter hatte in einer Pressekonferenz zudem ein positives Nettoergebnis für das Geschäftsjahr 2009/10 (per 30. September) in Aussicht gestellt. Der Finanzvorstand bezeichnete die Ziele für das Gesamtjahr als "konservativ". "Wir wollen lieber positive als negative Überraschungen bieten", erklärte Schröter.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr hatte Infineon einen Umsatzrückgang um knapp ein Viertel auf 3,03 Mrd EUR verzeichnet und dabei einen Nettoverlust von 623 Mio EUR geschrieben. Dabei standen im Abschlussvierteljahr mit 14 Mio EUR zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder schwarze Zahlen unter dem Strich.

Für das laufende Quartal hat Infineon einen konstanten Umsatz zum Vorquartal prognostiziert. "Bis Mitte November läuft es nicht schlechter als erwartet", sagte Schröter zur bisherigen Geschäftsentwicklung. Momentan liege das Verhältnis von Auftragsbestand zu Umsatz konzernweit bei 1,2. Das Unternehmen habe bislang keine Aufträge für das laufende Geschäftsjahr verloren, so der Manager.

Um das Unternehmensziel von 10% des Umsatzes als Ergebnis der Geschäftssegmente zu erreichen, erwägt Infineon Schröter zufolge auch die zunehmende Inanspruchnahme von Fremdfertigern. Konkrete Vorhaben zur Produktionsverlagerung gebe es momentan nicht, sagte Schröter, aber die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Fabriken werde permanent überprüft.

Webseite: www.infineon.com -Von Martin Rapp und Archibald Preuschat, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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