Intraware will Kunden des Konkurrenten

11.07.2000
Kaum hat der am Neuen Markt notierte IT-Dienstleister Teamwork den Insolvenzantrag gestellt, schon bieten Mitbewerber wie Intraware "Schützenhilfe" an.

Nur wenn wir Mehrwert für die Teamwork-Kunden schaffen können, sind wir an einer Übernahme interessiert", stellt Christoph Steinhauer, Vice President Marketing bei Intraware, klar, denn: "Grundsätzlich haben wir erst einmal nur unsere Gesprächsbereitschaft signalisiert. Wir müssen dabei auch bedenken, dass es kaum organisierbar ist, ein Unternehmen mit 300 Mitarbeitern zu übernehmen, wenn man selber gerade mal 200 Mitarbeiter hat."

Gerade die aufstrebenden Firmen, die im Neuen Markt notiert sind, erleben nach einem unglaublichen Hype die erste Katerstimmung, die manch einer ohne ausreichend Erfahrung und mit zu dünner Finanzdecke nicht überleben wird. Intraware beispielsweise ist nach eigenen Aussagen immer noch im Plan und kann trotz eines größeren Minus bei der Halbjahresbilanz bis Ende 2001 seinen Breakeven-Point erreichen. Teamwork hingegen musste nach einem "unter Plan verlaufenen Q3, in dem zu wenige Finanzen eingenommen wurden" endgültig aufgeben. Die Misere hatte sich aber schon in Q2 angekündigt, als das Unternehmen trotz Millionen-Umsätzen gerade einmal 100.000 Euro als verfügbares Kapital angeben musste.

Auslandsgeschäfte brauchten Geld auf

Die Branche weiß, woran Teamwork krankte: "Um des Umsatz willens hat Teamwork viel zu viel im Ausland akquiriert", berichtet Steinhauer. "Doch bei diesen Geschäften muss man genau hinsehen. Dollar und Pfund sind momentan einfach zu teuer. Und ich muss nicht jeden ausländischen Partner, der meine Produkte bestens verkauft, gleich übernehmen." (go)

HalleA2, Stand 261/362

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