Inubit integriert im Großen

05.01.2007
Einige der größten deutschen Softwareunternehmen haben ihren Sitz in der Bundeshauptstadt, so etwa die PSI AG (Nummer sieben) und Beta Systems (Nummer zwölf). Noch nicht ganz so groß ist die Inubit AG - aber dennoch auf einem guten Weg.

Von Dr. Ronald Wiltscheck

Trotz des massiven Einbruchs des EAI-Markts (Enterprise Application Integration) Anfang dieses Jahrtausends haben in der Zwischenzeit einige kleinere Anbieter eine erstaunlich positive Entwicklung hingelegt, so zum Beispiel die Berliner Inubit AG.

Das Softwarehaus hat unter anderem eine Java-basierte BPM-Lösung (Business Process Management) entwickelt, die Unternehmen hilft, ihre Geschäftsprozesse in den Griff zu bekommen. Der "Business Integration Server 4.1" ist ein Komplettpaket zum Modellieren, Entwerfen, Integrieren und Optimieren von Geschäftsprozessen. So enthält die auf den Open-Source-Standards XML (Xtensible Markup Language) und J2EE (Java 2 Plattform Enterprise Edition) sowie dem Applikationsserver Jboss basierende Software etwa ein auf UML 2.0 (Unified Modeling Language) aufbauendes Modellierungswerkzeug.

Die damit entworfenen und visualisierten Geschäftsprozesse können innerhalb des Business Integration Servers simuliert werden, um die interne Logik der Arbeitsschritte zu überprüfen. Die Basis dafür bilden die vorher erfassten Aktivitäten, Personen, Rollen und die hinterlegten Metadaten wie Zeiten, Wahrscheinlichkeiten und Kosten der einzelnen Geschäftsprozesse. Anschließend können die vorgeschlagenen Arbeitsabläufe im Intranet dargestellt werden, wo sie für alle berechtigten Mitarbeiter zugänglich sind.

Im nächsten Schritt kann das Unternehmen die Geschäftsprozesse mit den internen IT-Systemen, jedoch auch mit Kunden, Partnern sowie zugehörigen Mitarbeitern verknüpfen. Es folgt der sogenannte technische Workflow, der tiefer in die existierenden Anwendungen des Unternehmens eingreift.

Mittels des Inubit Integration Servers können aber auch neue Webservices erzeugt und bestehende eingebunden werden. Dabei setzt das Berliner Softwarehaus auf die modernen Methoden der Service-orientierten Architektur (SOA).

Projektgröße um Faktor 5 gewachsen

Derartige Projekte bewegen sich in der Größenordnung zwischen 30.000 und 50.000 Euro, davon entfallen etwa 60 Prozent auf die Lizenzkosten, der Rest auf den Dienstleistungsaufwand. In den letzten zwei Jahren vermochte Inubit aber auch größere Kunden von seiner Lösung zu überzeugen, und es gelang den Berlinern, auch Integrationsprojekte in der Größenordnung 150.000 bis 250.000 Euro abzuwickeln. Maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt zeigte sich Johannes Untiedt, der Mitte 2005 zu Inubit gestoßen ist. Dem für Vertrieb und Marketing verantwortlichen Vorstand ist es mit seinem Team gelungen, das Auftragsvolumen des Berliner Softwarehauses innerhalb eines Jahres zu verfünffachen.

Da das Unternehmen nur 40 Mitarbeiter beschäftigt, ist es auf die Hilfe externer Partner angewiesen. Derzeit arbeitet Inubit mit über 20 Vertriebs- und Implementierungspartnern zusammen. Selbstredend sollen es in Zukunft mehr werden. Gesucht sind vor allem Lösungs- und Technologiepartner mit speziellen Branchenkenntnissen in den von den Berlinern adressierten vertikalen Märkten Energie, Automobil, Gesundheitswesen, Handel, Logistik und Finanzdienstleistungen.

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