Investoren zeigen Interesse an Ex-Siemens-Sparte Gigaset

22.01.2010
MÜNCHEN (Dow Jones)--Die anhaltende Auseinandersetzung zwischen Siemens und dem Finanzinvestor Arques um die gemeinsame Telefonfirma Gigaset bringt nun Investoren auf den Plan, die die ehemalige Siemens-Sparte übernehmen wollen. "Siemens hat uns gesagt, dass immer wieder Investoren anklopfen", sagte Arques-Vorstandsvorsitzender Hans Gisbert Ulmke am Freitag zu Dow Jones Newswires.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die anhaltende Auseinandersetzung zwischen Siemens und dem Finanzinvestor Arques um die gemeinsame Telefonfirma Gigaset bringt nun Investoren auf den Plan, die die ehemalige Siemens-Sparte übernehmen wollen. "Siemens hat uns gesagt, dass immer wieder Investoren anklopfen", sagte Arques-Vorstandsvorsitzender Hans Gisbert Ulmke am Freitag zu Dow Jones Newswires.

Verständnis hat der Arques-Vorstandsvorsitzende dafür allerdings nicht. "Gigaset ist unser Unternehmen und deshalb ist es auch unsere Entscheidung, ob wir verkaufen, was wir aber nicht beabsichtigen", fügte Ulmke hinzu.

Zwischen der Siemens AG, die knapp 20% an Gigaset hält, und dem Münchner Finanzinvestor ist das Verhältnis seit Monaten äußerst angespannt. Noch vor Jahresende trafen sich beide Unternehmen vor dem Münchner Landgericht. Arques hatte seinen Vorstand Michael Hütten zum Geschäftsführer der früheren Siemens-Sparte Gigaset gemacht. Dem Münchner DAX-Konzern missfiel diese Machtanhäufung bei Hütten. Vor dem Landgericht einigten sich beide Parteien darauf, dass der Arques-Manager Mitte Februar seinen Posten bei Gigaset niederlegen wird.

Der Münchner DAX-Konzern hält sich derzeit bei Gigaset alle Optionen offen, wie Dow Jones Newswires von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erfuhr. In der Siemens-Zentrale am Wittelsbacherplatz dürfte der Konflikt um Gigaset Erinnerungen an einen früheren problematischen Verkauf einer Unternehmenssparte wachrufen. Der Verkauf der Handysparte an BenQ Mobile endete in der Pleite des Unternehmens.

Einen zweiten Fall BenQ wollte Siemens bei Gigaset von Beginn an vermeiden, die Sparte wurde daher mit einer Unterstützungszahlung von 50 Mio EUR an Arques übergeben. Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser wertete damals "standort- und beschäftigungssichernde Maßnahmen" als besonders wichtig für die Entscheidung, an Arques zu verkaufen. Als Absicherung für Gigaset wurde zudem vereinbart, dass die Telefonsparte zur Restrukturierung rund 20 Mio EUR von Arques abrufen darf. Der Finanzinvestor weigert sich bislang allerdings, die geforderte Summe auch an Gigaset zu überweisen.

Siemens hat Arques deshalb vor einem Schiedsgericht verklagt, der Finanzinvestor solle die Umstrukturierungshilfe für Gigaset zahlen. Ulmke hingegen betonte, die Umstrukturierung bei Gigaset sei bereits ein Erfolg. "Gigaset ist eine Erfolgsgeschichte von Arques", sagte der Manager.

Webseiten: www.siemens.com http://arques06.webcoffer-server.de -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/kgb/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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