Update für iPhone und iPad

iOS 10 – Das ist neu

14.09.2016
Von Claus Becker
iOS 10 ist am 13. September erschienen. Besitzer von iPhone 5 und neueren Geräten können das Update installieren. Das bringt es.
Die Neuheiten von iOS 10.
Die Neuheiten von iOS 10.

Apple veröffentlichte nach einer dreimonatigen Testphase am Abend des 13. September zwischen 18 und 19 Uhr MESZ das neue Betriebssystem für iPhone, iPad und iPod Touch: iOS 10. Kurz nach der Veröffentlichung kam es zu Problemen mit dem Update. iPhone-Nutzer klagten, dass ihre Telefone nach der Installation nicht wieder angesprungen seien. Laut Apple ist dieses Problem inzwischen behoben. Wir zeigen Ihnen, welche Neuheiten Sie nach der Installation von iOS 10 erwarten.

Apple hat die Hardwareanforderungen hochgeschraubt, iPhone 4S und iPad Mini 1 sind zu alt für iOS 10, und auch nur der iPod Touch der sechsten Generation von 2015 kommt mit dem System zurecht. Besitzer von iPhone 5 und iPad 4 - den ältesten kompatiblen Geräten - müssen unter Umständen damit rechnen, nicht alle neuen Funktionen nutzen zu können. Wir geben hier einen Überblick, was Apple im "größten Update aller Zeiten" alles verbessert, ergänzt und aktualisiert hat.

Was iOS 10 bringt

Das neue iOS fühlt sich spürbar mächtiger an. Wurde 3D Touch noch von den meisten Anwendern vergessen, ist es jetzt die große Interaktionsmethode in iOS 10. Das lässt natürlich Nutzer des iPhone SE und vor allem älterer iPhones zurück. Die Neuerungen sind jedoch nicht nur ein Gimmicks, sondern ergeben Sinn und fühlen sich richtig an. Neben den neuen Widgets und die Öffnung von Siri und weiteren Anwendungen ergibt sich daraus ein richtig mächtiger Begleiter im täglichen Leben.

Apple Music

Dem eigenen Musikdienst schenkt Apple für iOS 10 (und auch für macOS Sierra, das am 20. September in den Mac App Store kommt) viel Zeit und Aufmerksamkeit. Schon auf der Keynote zur Eröffnung der WWDC war das neue Design und die neuen Funktionen ein wichtiger Teil des Vortrags, während der Beta-Phase hat Apple an der Musik-App immer weiter Verbesserungen vorgenommen. In der Bibliothek können jetzt alle aktiven Downloads angesehen und gestoppt werden. Außerdem lassen sich Musikvideos in Vollbild betrachten, und die Albumansicht präsentiert jetzt “Empfehlungen” für ähnliche Künstler, die zwischenzeitlich verschwundene Sternewertung hat Apple wieder implementiert und folgt nicht dem Beispiel der Fotos-App, in der man die Bilder und Videos auf einen Klick nur allgemein als Favoriten markieren kann.

In die Veröffentlichungsnotizen schreibt Apple diverse Hinweise auf die neuen Funktionalitäten. Unter anderem kommen für den Nutzer abgestimmte Mixe und unter “Für dich” präsentiert. Künstler kann man folgen oder sie entfolgen, der Bereich "Connect" ist aber kein eigener mehr, sondern ein Unterpunkt von "Für dich". Teilweise heruntergeladene Alben lassen sich in der eigenen Bibliothek vervollständigen, und Alben bekommen einen “Popularitäts-Indikator”.

Widget-Ansicht und Sperrbildschirm

Der Sperrbildschirm beziehungsweise die Benachrichtigungsansicht wird zum großen Highlight von iOS 10. In der Public Beta ist es nun auch möglich von der Benachrichtungsansicht (nach unten wischen) zur Widget-Aansicht zu navigieren. Ein Wisch nach rechts bringt die vom Nutzer angepasste Ansicht auf den Bildschirm. Hersteller können hier kleinere Versionen der eigenen Anwendung unterbringen.

Damit komplettiert Apple die Erreichbarkeit der Widgetansicht. Diese ist von jetzt an mit nur zwei Gesten von überall im System aus zu erreichen. Die Benachrichtigungen von WhatsApp, Nachrichten und anderen Anwendungen lassen sich außerdem direkt beantworten, ohne die Anwendung selbst zu öffnen. Damit kommuniziert der Nutzer wohl in Zukunft meist nur noch über Widgets und Benachrichtigungen anstatt mit der App selbst.

Emojis der Vielfalt

Erst in die vierten Beta-Version von iOS 10 hat es ein Satz neuer Emojis geschafft, der natürlich auch in der finalen Fassung enthalten ist. Pünktlich zu den Olympischen Spielen dürfen auch Frauen Sport treiben: Apple hat die Sportart-Emojis mit Frauen-Figuren ergänzt. Das ist kein Zufall: Die Firma arbeitet mit dem Unicode Consortium zusammen und will laut eigener Pressemitteilung ein Zeichen für die Vielfalt setzen. Dazu passen die neue Regenbogen-Flagge und ebenfalls neue Beruf-Piktogramme für Polizistinnen, Architektinnen und mehr. Zudem hat Apple auch das kontroverse Pistolen-Emoji (seit iOS 9.3 dabei) durch eine harmlose Wasserpistole ersetzt. Dies hat aber nicht jeden erfreut, Kritiker bemängeln, dass eine auf dem iPhone erstellte Nachricht mit einem harmlosen Wasserpistolensymbol auf anderen Plattformen als weit martialischer aufgefasst werden könnte - nicht alle Hersteller teilen Apples kritische Haltung zu Waffen.

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