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iPad Pro und iPad Air 2 schneller als Macbook

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.
Im Benchmark hat das iPad Pro bereits das Macbook von 2016 deutlich geschlagen, wir haben an einem Beispiel überprüft, was das in der Praxis bedeutet.

Im Test mit Geekbench 3 hatten wir beim Macbook von 2016 wie erwartet eine bessere Leistung im Vergleich zum Vorjahresmodell gemessen, doch bleibt das 12-Zoll-Notebook mit seinem Prozessor Intel Core M der sechsten Generation (Skylake) deutlich hinter der Leistung des ARM-Chips A9X des iPad Pro zurück.

Was heißt das nun aber in der Praxis? Im Prinzip hat man es mit einem Vergleich von Äpfeln mit Birnen zu tun, iPad Pro und Macbook leben zwar im gleichen Apple-Ökosystem, aber doch in unterschiedlichen Nischen. Die beiden Betriebssysteme iOS und OS X haben das gleiche Fundament, agieren aber auf vollkommen unterschiedlichen Prozessorplattformen. Apple hat in den letzten Jahren zwar immer mehr versucht, seine Software so aneinander anzupassen, dass sich die Arbeit auf Mac oder iPad so ähnlich wie möglich anfühlt. Mit dem iCloud Drive haben OS X und iOS auch eine Austauschplattform für Daten aller Art gefunden.

Vergleich über Plattformen

Deshalb wagen wir einen Vergleich, in dem wir das Macbook 2016 und das iPad Pro 12,9 Zoll vor die gleiche Aufgabe stellen. Wir haben neulich mit unserem iPhone ein Video aufgenommen, das wir nun in ein anderes Format bringen wollen. Also importieren wir es in iMovie auf dem Macbook in ein neues Filmprojekt und exportieren es ohne weitere Bearbeitung zu iTunes - und wählen dabei die Auflösung von HD 1080p im Modus "Schneller (Ein Durchgang)". Auf dem iPad gehen wir in ähnlicher Weise vor, hier heißt der Befehl "Video sichern > HD 1080p". Also lautet die Fragestellung: Wie bekommen wir schneller ein Video gerendert und exportiert, auf einem aktuellen iPad oder einem aktuellen Macbook?

Die Antwort überrascht in ihrer Eindeutigkeit: Während das iPad Pro in 2 Minuten und 8 Sekunden durch ist, braucht das neue Macbook immerhin 3 Minuten und 5 Sekunden dafür. Selbst das iPad Air 2 aus dem Herbst 2014 ist noch schneller und hat den Job in 2 Minuten und 43 Sekunden erledigt.

Allerdings hat Apple nicht zu viel in Sachen Performancesteigerung beim Macbook versprochen. Denn im Vergleich zum Vorjahresmodell ist es deutlich schneller, das Macbook 2015 benötigt 5 Minuten und 37 Sekunden für den Export. Interessanter Vergleich: Unser Macbook Air aus dem Jahr 2012 ist mit 5 Minuten und 34 Sekunden ziemlich genau gleich schnell. Den Versuch am iMac aus dem Jahr 2009 haben wir aus Zeitgründen abgebrochen – iMovie hätte uns nach einer ersten Berechnung des Programms für eine halbe Stunde blockiert.

Fazit

Der Vergleich über Plattformen hinweg mag ein wenig hinken, Apples Behauptung, das iPad Pro hätte "Desktop-Power" lässt sich anhand dieses kurzen Tests aber gut untermauern. Ebenso die Ansage, das Macbook habe mit dem Baujahr 2016 deutlich an Performance zugelegt.

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