Neue Apple-Smartphones

iPhone 6S: Das muss man zum Verkaufsstart wissen

28.09.2015
Ab sofort kann das iPhone 6S bei Apple und Mobilfunkbetreibern gekauft werden. Was man zum Release des Apple iPhone 6S wissen muss, finden Sie hier zusammengefasst.

Gefühlt war heute Morgen nicht weniger los vor dem Apple-Store am Kurfürstendamm in Berlin als beim Verkaufsstart des iPhone 6 im vergangenen Jahr: Fast 500 Kunden hatten sich vor dem Apple-Store angestellt, um das neue iPhone mit als erstes in den Händen zu halten - die ersten schon vor mehreren Tagen. Was man zum Release des iPhone 6S und der Plus-Variante wissen muss, fassen wir kurz zusammen.

Versionen und Preise

Apple bietet das iPhone 6S in zwei Größen sowie jeweils drei Speichergrößen und vier Farbvarianten an. Neben dem 4,7-Zoll-Gerät, das je nach Speicherkapazität 739 Euro (16 GByte), 849 Euro (64 GByte) oder 959 Euro (128 GByte) kostet, gibt es noch das iPhone 6S Plus mit 5,5 Zoll großem Full-HD-Bildschirm. Diese Phablet-Version des neuen iPhone kostet im Apple-Store 849 Euro (16 GByte), 959 Euro (64 GByte) oder 128 GByte (1.069 Euro). Zur Auswahl stehen die Geräte jeweils in den vier Farbvarianten Silber, Spacegrau, Gold und Roségold. Wie sich die ganz neue Farbgebung Roségold am iPhone 6S Plus macht, seht ihr in unserer Unboxing-Galerie.

iPhone 6S und iPhone 6S Plus sind nicht nur in den Apple-Retail-Stores und im Online-Shop des Herstellers, sondern auch bei den Mobilfunkbetreibern Telekom, Vodafone und O2 sowie auch beim Provider 1&1 erhältlich. Die Einmalpreise für das iPhone 6S mit Vertrag beginnen bei den Mobilfunkern teilweise schon bei unter 10 Euro, allerdings nur in Verbindung mit entsprechend hohen monatlichen Monatsentgelten für das Handy-Tarif-Paket. Während Telekom und O2 das Apple-Handy gleich SIM- und Net-Lock-frei herausgeben, können die von Vodafone verkauften iPhone 6S wegen eines Net-Locks nur mit einer SIM-Karte für das Vodafone-Netz genutzt werden.

In Elektronikmärkten wie Media Markt und Saturn kann das neue iPhone zumindest vorbestellt werden. Einen Preisvorteil beim Kauf des iPhone 6S ohne Vertrag gibt es in Elektronikmärkten im Vergleich zu den Apple-Store-Angeboten nicht. Die Auslieferung bestellter Gerät soll in etwa drei Wochen erfolgen.

Warten oder mitnehmen?

Die Apple-Stores in Deutschland verkaufen seit heute Morgen um 8 Uhr die neuen iPhones. Vor den Ladengeschäften des Herstellers hatten sich bereits in den Tagen zuvor Schlangen von Kunden gebildet, die das iPhone 6S oder das iPhone 6S Plus gleich als erstes in den Händen halten wollten. Apple verspricht, dass die meisten eigenen Retail-Stores jeden Tag iPhones und Zubehör für Laufkundschaft verfügbar haben. Ab dem morgigen Samstag können Kunden über die Apple-Website ein iPhone 6S oder iPhone 6S Plus zur Abholung in einem nahegelegenen Apple-Retail-Store reservieren. Jeder Kunde, der eines der neuen iPhones in einem Retail-Store kauft, kann kostenlos Hilfe von Ladenmitarbeitern beim Einrichten und Personalisieren seines iPhone in Anspruch nehmen, so dass das iPhone gleich voll einsatzfähig ist.

Wer sich an den Anfangstagen nicht in die Schlangen vor den Apple-Stores einreihen möchte, aber das Gerät direkt beim Hersteller kaufen möchte, kann das iPhone 6S oder das iPhone 6S Plus im Online-Shop von Apple bestellen. Hier müssen die Kunden mit Wartezeiten von ein bis drei Wochen beim Kauf des iPhone 6S (je nach Farb- und Speichervariante) bzw. von drei bis vier Wochen bei Wahl des Apple-Phablets rechnen.

Äußerlich gleichen sich iPhone 6 und iPhone 6S, doch unter der Haube stecken wesentliche Veränderungen. Das neue Apple-Handy bietet etwa höher auflösende Kameras (12 Megapixel und 5 Megapixel), 4K-Videoaufnahmen und neue Fotofunktionen wie Live-Fotos, einen leistungsfähigeren Prozessor (Dual-Core mit 1,8 GHz und 2 GByte RAM) mit integriertem M9-Motion-Prozessor für Sensoren und einer potentere GPU sowie schnellere Datenverbindungen (LTE Cat-6 und WLAN ac MIMO). Wie leistungsfähig das iPhone 6S ist, deuten bereits unsere ersten Benchmark-Tests an.

3D-Touch-Display

Stärkstes Argument für einen Umstieg vom iPhone 6 auf das iPhone 6S ist jedoch das 3D-Touch-Display: Unter Displayglas und -Panel des iPhone 6S sind kapazitive Touch-Sensoren in die Hintergrundbeleuchtung integriert, die kleinste Veränderungen im Abstand zum Oberflächenglas und so die Druckstärke erkennen. Diese Messungen werden dann mit den Signalen des Berührungssensors und des Beschleunigungssensors kombiniert und mit bestimmten Algorithmen verknüpft. Das iPhone 6S reagiert so wie die Vorgängermodelle auf leichtes Tippen, Wischen und Pinch-to-Zoom und im Gegensatz zu iPhone 6 oder ältere Apple-Handys zusätzlich auch auf leichtes Drücken und stärkeres Drücken. Unter der Schicht mit den Drucksensoren liegt die Taptic Engine für fühlbares Feedback bei Eingaben.

Auf leichten Druck auf ein App-Icon auf dem Homescreen wie etwa iMessage, Apple Karten oder die Kamera öffnet sich beispielsweise jeweils ein Menü mit weiteren kontextbezogenen Optionen: Wahrscheinliche Aktionen wie das Schreiben einer neuen Nachricht, das Abfragen von Weghinweisen nach Hause oder das Aufnehmen eines Selfies stehen dann sofort zur Verfügung ("Quick Actions"). Innerhalb der Anwendungen liefert 3D Touch auf leichten Druck eine Vorschau und öffnet auf stärkeren Druck Inhalte, Nachrichten oder Links im Safari-Browser.

Kurz in der Inbox in eine noch ungelesene E-Mail schielen kann man auf leichten Druck ("Peek"), auf stärkeres Drücken öffnet sich die betreffende Mail richtig ("Pop"). Gleichzeitig lässt sich die Mail beim Peeken durch seitliche Wischgeste archivieren oder durch Wischgeste nach oben gleich Bearbeitungsoptionen wie "antworten", "weiterleiten" oder "markieren" öffnen. Peek &Pop funktioniert auch mit einem in iMessage zugesandten Link, einer Flugnummer oder einer Adresse.

16 GByte Speicherkapazität sind für viele iPhone-Nutzer sehr knapp bemessen, da auch das Betriebssystem einige Gigabyte Speicherplatz belegt und das Apple-Handy keine Speichererweiterungsmöglichkeit per microSD-Karte bietet. iOS-Spiele wie Infinity Blade 2 sind schon mal bis zu 2 GByte groß und eine Minute Videoaufnahme in 4K-Qualität füllt den Speicher um 375 MByte. Datenintensive Anwendungen sollten also gegegebenfalls sparsam eingesetzt werden. Allerdings lässt sich der Speicherplatz über die iCloud-Mediathek für Musik und Fotos optimieren. Beispielsweise werden bei entsprechender Einstellung die Fotos und Videos auf dem iPhone 6S durch komprimierte Versionen ersetzt und die Originale in der iCloud gespeichert, wenn der Speicherplatz auf dem Handy knapp wird.

iPhone 6S und iPhone 6S Plus unterstützen ab Werk LTE Cat-6 für mobile Datenübertragungen mit theoretisch bis zu 300 MBit/s. Dazu sind die beiden neuen Apple-Handys auch gerüstet für Wifi-Calling und für Voice over LTE (VoLTE). Die LTE-Telefonie wird in Deutschland bislang aber nur von Vodafone und O2 angeboten. Vorerst kann der Dienst, der Vorteile wie einen schnelleren Rufaufbau, eine merklich bessere Sprachqualität beim Telefonieren mit dem Smartphone sowie eine längere Akkulaufzeit der benutzten Geräte mitbringt, auch nur im Vodafone-Netz genutzt werden.

Im vergangenen Jahr gab es kurz nach dem Launch des iPhone 6 Plus reißerische Schlagzeilen: Das Apple-Phablet verbiegt sich, wenn man es in der hinteren Hosentasche trägt und dabei hinsetzt. Der Fall machte als "Bendgate" die Runde. Danach verbogen etliche Tech-Blogger und auch einige Journalisten das Apple-Phablet bewusst. In unabhängigen Labortests wie dem von der Stiftung Warentest zeigte sich, dass sich das iPhone 6 Plus nicht schneller verbiegt, wenn es im Alltagseinsatz punktuellem Druck ausgesetzt ist, als andere Smartphones.

Generell sollte kein Phablet in der hinteren Hosentasche stecken, wenn man sich auf eine harte Fläche wie etwa einen Stuhl oder eine Bank hinsetzt. Apple hat dennoch auf das Bendgate reagiert und stellt die Gehäuse der neuen iPhones aus 7.000er-Aluminium her. Diese Legierung wird ansonsten beispielsweise in der Raumfahrt verwendet. Das Display-Glas des iPhone 6S soll ebenfalls härter sein als das der Vorgängermodelle. Es wird in einem doppelten Ionen-Austausch-Prozess hergestellt. Mehr verrät Apple nicht zu den Gehäusematerialien. (mje)

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