IPO/Vodafone Essar legt milliardenschweren IPO auf Eis - Kreise

26.08.2010
Von John Satish Kumar DOW JONES NEWSWIRES

Von John Satish Kumar DOW JONES NEWSWIRES

MUMBAI (Dow Jones)--Der indische Mobilfunkbetreiber Vodafone Essar verzichtet laut Kreisen vorerst auf einen milliardenschweren Börsengang. Die aktuelle Bewertung habe die Erwartungen des Anteilseigners Essar nicht erfüllt, sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter Banker am Donnerstag. Essar wolle deshalb wohl eher eine Put-Option ausüben, die der Mehrheitseigner Vodafone dem Konglomerat 2007 eingeräumt hatte. Durch die Ausübung der Put-Option könnte Essar rund 5 Mrd USD erlösen.

Hingegen scheine es angesichts des intensiven Wettbewerbs im indischen Mobilfunkmarkt unwahrscheinlich, dass Essar bei einem Börsengang des Mobilfunkbetreibers genauso viel einnehmen könne, sagte der Banker. 2007 hatte Vodafone 11,2 Mrd USD für den 67-prozentigen Anteil von Hutchison an der einstigen Hutchison Essar Ltd gezahlt. Die restlichen 33% an dem indischen Mobilfunkbetreiber hält Essar. Seinerzeit hatte Vodafone dem Konglomerat eine Put-Option eingeräumt, die Essar bis Mai 2011 ausüben kann.

Essar habe für den IPO eine Bewertung vorgeschwebt, die in der Nähe des indischen Marktführers Bharti Airtel liegen sollte, sagte der Banker. Doch mit 137 Millionen Kunden per Ende Juni ist Bharti Airtel ein viel größeres Unternehmen als Vodafone Essar, das über 109 Millionen Kunden zählte. Zudem drückt der intensive Wettbewerb die Bewertungen für die indischen Mobilfunkbetreiber. Die Marktkapitalisierung der Bharti Airtel Ltd liegt bei rund 26 Mrd USD.

Nun könnte Essar auf die Put-Option setzen. Der Vereinbarung zufolge könnte Essar ihren gesamten Anteil für 5 Mrd USD an die Vodafone Group plc verkaufen. Alternativ könnte sie Anteile im Wert zwischen 1 Mrd bis 5 Mrd USD an Vodafone verkaufen, wobei der Preis von der Marktbewertung bestimmt würde.

Zwar erscheint die Put-Option aus Essars Sicht attraktiv, doch könnten indische Gesetze dem Konglomerat einen Strich durch die Rechnung machen. Ein ausländisches Unternehmen darf nach aktueller Rechtslage nicht mehr als 74% an einem indischen Telekomunternehmen besitzen, so dass Essar nicht ihren gesamten Anteil an Vodafone Essar an den britischen Konzern verkaufen könnte.

Vodafone verwies für eine Stellungnahme an Essar. Essar lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Webseiten: www.vodafone.com www.essar.com -Von John Satish Kumar, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com (Kenan Machado hat zu diesem Bericht beigetragen.) DJG/DJN/has/sha

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