Die große IG-Metall-Gehaltsstudie 2014

IT-Profis haben wieder mehr Geld im Portemonnaie

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Erstmals seit fünf Jahren steigen die IT-Gehälter im Schnitt mehr als die Inflationsrate. Das ergab die 16. Gehaltsstudie der Gewerkschaft IG Metall.

Mit einer guten Nachricht für IT-Profis wartet die aktuelle Gehaltsstudie der IG Metall auf. Erstmals seit fünf Jahren verzeichnet die ITK-Branche einen Reallohnzuwachs. Zum 16. Mal untersuchte die Gewerkschaft die Gehälter der Branche, die Analyse von 35.500 Entgeltdaten aus 160 Unternehmen ergab ein durchschnittliches Gehaltsplus von 3,3 Prozent. Das ist mehr als die Inflationsrate von 1,5 Prozent. Insbesondere Mitarbeiter in tarifgebundenen Unternehmen können sich über eine Erhöhung von durchschnittlich vier Prozent freuen, während sich die Festgehälter in nicht-tarifgebundenen Unternehmen nur um durchschnittlich 2,4 Prozent erhöhten.

Christiane Benner, IG Metall: "Auch wenn sich die Gehälter gut entwickelt haben, steht die ITK-Branche nach wie vor vor großen Umbrüchen."
Christiane Benner, IG Metall: "Auch wenn sich die Gehälter gut entwickelt haben, steht die ITK-Branche nach wie vor vor großen Umbrüchen."
Foto: IG Metall

"Die gute Entwicklung der Gehälter darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Branche vor großen Umbrüchen steht", sagte Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und zuständig für die Branche. Auf der einen Seite arbeiten mit über 900.000 Mitarbeitern so viel Menschen wie noch nie in der Branche. Auf der anderen Seite veränderten sich die Märkte durch technologische Entwicklungen, neue Produkte und Dienstleistungen radikal, worauf Unternehmen zum Teil mit Abbau oder der Verlagerung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländern reagieren.

Da in den Firmen keine einheitlichen Arbeitszeitregelungen bestehen, hat die IG Metall die 35-Stunden-Woche als Bezugsgröße für die Durchschnittsgehälter genommen. "Wer aber 40 Stunden in der Woche arbeitet, muss 14,3 Prozent zu den Werten dazurechnen", gibt Benner eine Lesehilfe zur Studie.

Lukrative Perspektiven in Marketing und Vertrieb

Schon die Einstiegsgehälter heben sich in Marketing und Vertrieb von anderen IT-Funktionen ab. Von Anfang an sind hier die variablen Gehaltsbestandteile höher als etwa bei Softwareentwicklern oder Beratern, entsprechend überdurchschnittlich ist auch das Einstiegsgehalt mit 49.300 Euro ( Junior Marketing Spezialist) oder 51.485 Euro (Junior Vetriebsbeauftragter). Zum Vergleich: Softwareentwickler starten laut IG-Metall-Studie mit 40.440 Euro im Jahr, Harwareentwickler mit 43.800 Euro und Junior Berater mit 42.100 Euro.

Im Consulting bringt aber jede Karrierestufe ein Plus von 10.000 Euro und mehr. So bekommt der Berater schon 54.330 Euro, der Senior Berater 68.100 Euro, der Chefberater 77.585 Euro. Der Leiter der Beratung ist dann bei knapp 100.000 Euro angekommen. Eine Gehaltsregion, in der er sich nur noch in Gesellschaft der Leiter von Rechenzentren, Softwareentwicklung oder Marketing befindet. Andere Führungskräfte wie Leiter des Kundendienstes oder von Call Center verdienen weniger. Einzig der Vertriebsleiter bekommt mit 112.000 Euro im Jahr noch mehr.

Unter den IT-Fachkräften sind vor allem die Projektmanager, die je nach Berufserfahrung und Verantwortung von 50.000 Euro bis 83.000 Euro im Jahr verdienen, sehr gut bezahlt. Aber auch Systemingenieure im Rechenzentrum (ab 57.000 Euro) oder Teamleiter im Rechenzentrum (79.000 Euro) werden überdurchschnittlich entlohnt. Bescheidener nehmen sich dagegen die Gehaltsperspektiven im Call Center aus. Hier bekommt der Junior Teamleiter 29.000 Euro, ein Gruppenleiter mit langjähriger Erfahrung 55.000 Euro.

Wer verdient wie viel?

Diese Frage versucht die Gewerkschaft IG Metall in ihrer 16. Entgeltstudie zu beantworten. Dafür hat sie insgesamt 35.500 Daten aus 160 Unternehmen untersucht. Die ermittelten Gehälter beziehen sich auf die 35-Stunden-Woche. Zur Umrechnung auf eine 40-Stundenwoche müssen die Werte um 14,3 Prozent erhöht werden. Die Studie kann online über www.bund-verlag.de bestellt werden und ist auch als E-Book erhältlich.

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