Kabel Deutschland spricht sich für Konsolidierung aus - Welt

08.12.2008
BERLIN (Dow Jones)--Der Leiter des größten TV-Kabelnetzanbieters Kabel Deutschland (KDG), Adrian von Hammerstein, hat sich für eine Fusion der Kabelnetzbetreiber untereinander ausgesprochen. "Es gibt eine überzeugende industrielle Logik für eine solche Konsolidierung", sagte er im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe).

BERLIN (Dow Jones)--Der Leiter des größten TV-Kabelnetzanbieters Kabel Deutschland (KDG), Adrian von Hammerstein, hat sich für eine Fusion der Kabelnetzbetreiber untereinander ausgesprochen. "Es gibt eine überzeugende industrielle Logik für eine solche Konsolidierung", sagte er im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe).

Für die Entwicklung der Breitbandinfrastruktur in Deutschland und somit für die Verbraucher und die Wirtschaft wäre dies von Vorteil. "Zielsetzung muss ein nachhaltiger Infrastrukturwettbewerb zwischen Kabel- und Telekomgesellschaften sein - und der erfordert eine weitere Konsolidierung der hiesigen Kabelanbieter", sagte von Hammerstein.

Einen ähnlichen Anlauf hatte das Bundeskartellamt bereits 2004 vereitelt. Doch der Manager hofft auf ein Umdenken der Behörde. "Man sieht auch dort, dass die Kabelgesellschaften viel Geld investieren, um in das Telekommunikationsgeschäft einzusteigen und dort für mehr Wettbewerb zu sorgen", sagte er.

Grundsätzlich wäre es sinnvoll, über Konsolidierung zusätzliche Anreize für notwendige Investitionen in das Breitbandkabel in Deutschland zu setzen - vor allem auch, weil in der Wirtschafts- und Finanzkrise die Mittel für Investitionen knapper würden. "Eine Konsolidierung würde helfen", so von Hammerstein.

Auch die eigene Übernahme durch einen Telekommunikationsanbieter hält von Hammerstein für möglich. Das TV-Kabel sei neben der Deutschen Telekom die einzige Infrastruktur, die bis in die Wohnung der Nutzer reiche. Telekom-Konkurrenten müssten diese "letzte Meile" derzeit teuer von der Telekom anmieten.

Kabel Deutschland sieht sich auch gegen schnelle Glasfasernetze der Telekom-Konzerne gerüstet. "Wir können mit unseren Netzen deutlich über 100 Megabit pro Sekunde erreichen und damit auch gegen Glasfaser antreten", sagte von Hammerstein der Zeitung.

Derzeit wachsen die Kabelnetzbetreiber mit neuen Breitbandkunden doppelt so schnell wie der Markt. Sie erreichen fast 30% des Neukundengeschäftes. Eine Sättigung sei noch nicht absehbar, sagte von Hammerstein. "Wir haben in Deutschland bei der Durchdringung von Breitband im internationalen Vergleich durchaus Nachholbedarf." Dies bedeute, dass der Markt künftig noch um 3 Mio bis 4 Mio neue Anschlüsse pro Jahr wachsen könne. Hinzu kämen die Wechsler, die schon im nächsten Jahr die Zahl der Neukunden überholten.

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