Kodaks interessantes Vertriebskonzept für Drucker

Harald Weiss ist Fachjournalist in New York und Mitglied bei New York Reporters.
Kodaks neue Printer sind typische Me-too-Produkte - nicht aber deren Tintenpatronen und schon gar nicht das neue Vertriebsmodell.

Besonders interessant sind bei Kodak vor allem die Preise der zugehörigen Patronen. So kostet die Schwarz-Patrone in den USA 10 und die Farb-Patrone 15 Dollar, also nur rund die Hälfte dessen, was normalerweise für Originalpatronen zu zahlen ist. Nun ist Kodaks Finanzsituation nicht so gut, als sich das Unternehmen massive Gewinneinbußen leisten kann. Schon bei den bisherigen Druckern erreichen die Hersteller den Break-Even erst nach dem Kauf der zweiten Patrone. "Falls Kodak eine Kostendeckung erst bei der vierten Nachfüllungen erreicht, kann dass in einigen Fällen bis zu zwei Jahre dauern - ein sehr langer Zeitraum, der zu finanzieren ist", kritisierte Jack Kelly von Goldman Sachs die Discount-Preis-Politik.

Doch Kodak widerspricht dieser Rechnung und führt vor allem technologische Vorteile gegenüber der Konkurrenz ins Feld. So würden die Kodak-Patronen nur ein Minimum an Elektronik enthalten und von daher schon billiger in der Herstellung sein, außerdem würde Kodak ein besonders Kosten sparendes, selbst entwickeltes und patentiertes Druckverfahren nutzen.

Ein Minimum an Elektronik in den Patronen bedeutet jedoch ein Mehr an Elektronik in den Geräten, was zu höheren Herstellungskosten führt. Und so sind die neuen Kodak-Drucker nicht gerade billig. Die Geräte werden zwischen 150 und 300 Dollar kosten und sind damit etwa 50 Dollar teurer als vergleichbare Systeme. Bei einer Einsparung von 15 Dollar pro Patrone rechnet sich für den Kunden der Kodak-Drucker also nach dem dritten Austausch.

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