Kontron befürchtet Betrug bei Tochter in Malaysia - 34 Mio EUR Wertberichtigung

09.07.2010
ECHING (Dow Jones)--Die Kontron AG hat Probleme mit dem Eintreiben von Verbindlichkeiten einiger Kunden in Asien und vermutet einen Betrug bei der eigenen Tochter in Malaysia. Es müsse eine Risikovorsorge von 34 Mio EUR für ausstehende Forderungen gegen Kunden in Malaysia, Taiwan und Hongkong gebildet werden, teilte der weltweit größte Hersteller eingebetteter Rechnertechnologie am Freitag mit. Der Vorstand sah sich zu dieser Maßnahme gezwungen, nachdem vertraglich vereinbarte Bankgarantien nicht innerhalb der vereinbarten Frist vorgelegt werden konnten.

ECHING (Dow Jones)--Die Kontron AG hat Probleme mit dem Eintreiben von Verbindlichkeiten einiger Kunden in Asien und vermutet einen Betrug bei der eigenen Tochter in Malaysia. Es müsse eine Risikovorsorge von 34 Mio EUR für ausstehende Forderungen gegen Kunden in Malaysia, Taiwan und Hongkong gebildet werden, teilte der weltweit größte Hersteller eingebetteter Rechnertechnologie am Freitag mit. Der Vorstand sah sich zu dieser Maßnahme gezwungen, nachdem vertraglich vereinbarte Bankgarantien nicht innerhalb der vereinbarten Frist vorgelegt werden konnten.

Bei den Schuldnern handelt es sich um Kunden von Kontron Malaysia im so genannten Electronic Manufacturing Service (EMS)-Geschäft, bei dem Kontron Projektmanagement, Entwicklungsverifikationen und Auftragsfertigungen in größerem Volumen übernimmt. Kontron Malaysia hat diese Kundenaufträge durch Subunternehmer abwickeln lassen. Die Geschäftsbeziehungen bestehen teilweise seit 2007, Zahlungsverpflichtungen wurden über Jahre erfüllt.

Kontron will jetzt gegen die Schuldner und das lokale Management zivil- und strafrechtliche Maßnahmen einleiten, da ein begründeter Verdacht auf Betrug bestehe. Erste Recherchen hätten ergeben, dass Kunden, Subunternehmer und lokales Management offensichtlich betrügerisch zu Lasten von Kontron zusammengewirkt hätten. Es sei eine Anwaltskanzlei engagiert worden. Vorsorglich würden die ausstehenden Forderungen im zweiten Quartal in der Kontron-Bilanz vollständig wertberichtigt.

Der Wertberichtigung im zweiten Quartal dürfte Kontron deutlich belasten. Im ersten Quartal hatte der Periodenüberschuss nur 2 Mio EUR erreicht. Dank einer Belebung des Geschäfts sollte das EBIT im Gesamtjahr 30 Mio und 35 Mio EUR erreichen. Ob diese Prognose nun gesenkt werden muss, konnte Vorstandsvorsitzender Ulrich Gehrmann im Gespräch mit Dow Jones Newswires nicht sagen. Der Fall sei brandneu hereingekommen und die Forderungen vorsichtshalber komplett wertberichtigt worden. Weitere Informationen lägen noch nicht vor. Sobald diese bekannt seien, werde Kontron darüber informieren.

Webseite: www.kontron.com DJG/jhe

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