Kritik am CE-Handel

06.06.2006
Das Interesse des CE-Handels an den Mediacenter-PCs ist gering. Entsprechend niedrig sind die verkauften Stückzahlen. Acer-Chef Oliver Ahrens hat für die Zurückhaltung der Händler überhaupt kein Verständnis. Denn er ist überzeugt, dass hier ein gutes Geschäft liegt.

Von Damian Sicking

Obwohl die Absatzzahlen bei CE-Artikeln nicht gerade durch die Decke schießen, hält Acer-Chef Oliver Ahrens an diesem Segment fest. "Mediacenter-PCs und LCD-TVs sind für uns strategische Produkte. Allerdings haben wir gelernt, dass wir, wie andere Hersteller aus dem IT-Bereich auch, hier einen langen Atem brauchen", sagte er bei einem Besuch von ComputerPartner in Ahrensburg. Nicht zu den strategischen Produkten zählen dagegen Digitalkameras und Navigationsgeräte, die derzeit noch im Programm sind.

Der wesentliche Grund dafür, dass die Mediacenter-PCs wie der Acer-Aspire nicht besser verkauft werden, liegt nach Meinung von Ahrens in der Zurückhaltung des Handels. "Warum kann man im Verkaufsgespräch den Kunden, der sich zum Beispiel für einen Festplattenrekorder interessiert, nicht auf die bessere Alternative Mediacenter-PC hinweisen?" fragt er sich. Er hat für die Reserviertheit des Handels überhaupt kein Verständnis, da er überzeugt davon ist, dass hier ein gutes Geschäft liegt. "Es ist wie ein Elfmeter, das Tor ist groß, der Torwart ist gerade pinkeln, doch der Schütze hat Angst zu schießen, weil es ja eventuell schief gehen könnte", sagt er.

Was Ahrens nicht versteht, ist, dass der Händler auf der einen Seite keinen (Beratungs-)Aufwand mit einem Produkt haben will, auf der anderen Seite aber hohe Margen wünscht. Beides - einen Mitnahmenartikel mit einer hohen Handelspanne - gebe es nicht. Wenn der Händler ein erklärungsbedürftiges Produkt wie einen Mediacenter-PC dem Kunden nicht erkläre, dann mache dieser sich selbst schlau und kaufe dann nur über den Preis im Internet, so Ahrens. Und dann sei das Jammern auf Seiten des Handels wieder groß.

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