Kuka sieht sich krisenfester als andere Autozulieferer - Presse

16.04.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Roboter- und Industrieanlagenbauer Kuka beurteilt das eigene Geschäft im Vergleich zu dem anderer Automobilzulieferer als krisenfester, schließt Kurzarbeit aber trotzdem nicht aus. "Die Krise geht nicht spurlos an uns vorbei", sagte der Vorstandsvorsitzende Horst Kayser in einem am Mittwochabend auf der Internetseite der "Augsburger Allgemeine Zeitung" veröffentlichten Interview.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Roboter- und Industrieanlagenbauer Kuka beurteilt das eigene Geschäft im Vergleich zu dem anderer Automobilzulieferer als krisenfester, schließt Kurzarbeit aber trotzdem nicht aus. "Die Krise geht nicht spurlos an uns vorbei", sagte der Vorstandsvorsitzende Horst Kayser in einem am Mittwochabend auf der Internetseite der "Augsburger Allgemeine Zeitung" veröffentlichten Interview.

"Die Investitionen der Automobilhersteller in Anlagen, wie sie Kuka liefert, sind um rund 20% zurückgegangen - damit aber nicht so stark wie die Absatzzahlen der Fahrzeughersteller". Die Autokonzerne steckten nach wie vor Geld in neue und modernisierte Anlagen, begründete Kayser diese Tendenz. "Sie erneuern ihre wichtigsten Modellreihen. Dazu brauchen sie uns." Kuka sei deshalb von der Krise nicht so hart getroffen wie Zulieferer, die stückzahlmäßig Teile wie Reifen und Batterien an die Bänder bringen, so der Manager.

Anders als andere Automobilzulieferer kommen die Augsburger unter anderem aus diesem Grund bislang ohne Kurzarbeit aus. "Wir schließen aber nicht aus, auch Kurzarbeit einführen zu müssen", sagte Kayser der Zeitung. Der Vorstand führe in diesem Zusammenhang Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern.

Wie es in der Branche weitergehen wird und welche Auswirkungen die Krise auf das Kuka-Personal haben könnte, weiß Kayser nicht: "Leider können wir nicht sagen, ob wir einmal gezwungen sind, härter vorzugehen." Betriebsbedingte Kündigungen wolle die Konzernführung jedoch "mit aller Macht" verhindern.

"Bisher sind wir in der Lage, die Auswirkungen der Krise mit dem Abbau von Stellen für Leiharbeiter, der Nichtverlängerung befristeter Verträge und dem Abräumen oder Abbau von Überstunden-Konten auszugleichen." Diese Maßnahmen hatte der Industrieroboter- und Anlagenbauer bereits vor einiger Zeit angekündigt. Im Zuge eines umfassenden Programms zur Liquiditätssteigerung sollen die Kosten allein 2009 um rund 50 Mio EUR sinken.

Kuka beschäftigt rund die Hälfte ihrer insgesamt 6.200 Mitarbeiter am Stammsitz in Augsburg. Bereits im Schlussquartal 2008 wurde die Zahl der Zeitarbeiter um rund ein Fünftel auf unter 900 reduziert, ein weiterer Abbau bereits auf der Bilanzpressekonferenz im März als wahrscheinlich bezeichnet.

Kuka generierte im abgelaufenen Geschäftsjahr fast drei Viertel des Umsatzes mit Aufträgen aus der Autoindustrie. Dementsprechend hart wurden die Augsburger von der weltweiten Absatzkrise getroffen. Auf der Bilanzpressekonferenz kündigte das Unternehmen vor diesem Hintergrund an, die Abhängigkeit von der kränkelnden Branche zurückfahren und sich breiter aufstellen zu wollen. Künftig soll das Engagement stärker dem Segment General Industry sowie den Bereichen Solar und Luftfahrt gelten.

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