Thinkpads - immer noch Objekt der Begierde

Lenovos Retail-Offensive

15.10.2007
Lenovo-Geschäftsführer Marc Fischer bestätigte vergangene Woche, dass der PC-Hersteller im nächsten Jahr mit eigenen Produkten die ersten Schritte im Retail machen wird.

Von Beate Wöhe

Das eigentliche Thema der Informationsveranstaltung von Lenovo in der vergangenen Woche lautete: "15 Jahre Thinkpad". Marc Fischer, Geschäftsführer von Lenovo Deutschland und Österreich, sprach über die Geschichte der ehemaligen IBM- und jetzt Lenovo-Notebook-Marke. Mittlerweile schon etwas in die "IT-Jahre" gekommen, haftet den Thinkpads nach wie vor ein Hauch von Luxus an, und nur wenige Manager würden ein Thinkpad von ihrer Schreibtischkante stoßen. Doch das Leben geht weiter. Und was Fischer nach der Rückblende erzählte, ließ die Pressevertreter aufhorchen. Im ersten Halbjahr 2008 will der Hersteller Lenovo-Produkte in den deutschen Retail-Märkten platzieren. Einen besonderen Fokus wolle man in Deutschland auch auf die Online-Retailer setzen, da dort das Wachstum sehr hoch ist. Gespräche mit Retailern würden laut Fischer bereits geführt.

Seit der Übernahme der IBM-PC-Sparte durch Lenovo im Mai 2005 war es eigentlich klar, dass auch in Europa der Schritt in die Retail-Märkte für Lenovo kommen wird, da das Unternehmen im Mutterland China bereits mit einer breiten Produktpalette erfolgreich im Consumer-Markt vertreten ist. Seitdem die ehemalige IBM-Mannschaft die Marke Lenovo in Deutschland eingeführt hat, war wohl die häufigste an das Management gestellte Frage: "Wann steigt Lenovo auch in Deutschland in den Retail ein?" An erster Stelle stand seitdem jedoch, den Namen publik zu machen und schwarze Zahlen zu schreiben. Dies sei laut Fischer in allen Regionen gelungen.

Zur genauen Produktstrategie für das deutsche Retail-Geschäft hielt sich der Lenovo-Manager allerdings noch bedeckt. Es solle neben den bisherigen Lenovo-3000-Geräten, die aktuell das SMB-Kundensegment adressieren, eine komplett neue Comsumer-Linie geben, die speziell auf die Bedürfnisse dieser Kundengruppe ausgerichtet sein soll. "Wir wollen keine Me-too-Produkte anbieten", antwortete Fischer auf die Frage nach möglichen Alleinstellungsmerkmalen.

Zurzeit sind es die Lenovo-Stores, oft ehemalige IBM-Thinkpad-Center, die gegenüber den Consumer-Kunden die Lenovo-Fahne hochhalten und den einen oder anderen Endkunden in ihren Ladengeschäften auf die Lenovo-Produkte ansprechen. Auf die Frage, ob denn auch die Stores von der künftigen Consumer-Linie profitieren werden, antwortete Fischer: "Es gibt aktuell zwar noch kein Konzept, aber wir werden sicher einen Weg finden. Schließlich sind es diese Partner, die nicht nur B2B, sondern auch Endkunden bedienen."

Meinung der Redakteurin

Welche Faktoren es sein werden, die auch die Consumer-Kunden in den Retail-Märkten für neue Produkte des Herstel-lers begeistern werden, bleibt noch ein Geheimnis. Aber ein lange Jahre zuverlässiger "deutscher" Brand kann es im neuen Absatzkanal nicht sein. Lenovo wird sich also einiges einfallen lassen müssen.

Der Veteran

Das Thinkpad 300c Prozessor: Intel 386 SL/25

Festplatte: 80/120 MB

Speicher: 4 MB

Display: monochrom

Auflösung: 600 x 480

Ankündigung: Oktober 1982

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