Leoni hofft dank neuer Projekte 2009 auf Zuwachs - FAZ

17.11.2008
NÜRNBERG (Dow Jones)--Die Leoni AG, Nürnberg, rechnet aus heutiger Sicht selbst in einem deutlich rückläufigen Markt im kommenden Jahr noch mit einem insgesamt stabilen Geschäft gegenüber 2008. ""Mit all dem, was wir heute sehen, können wir im Konzern nächstes Jahr den Umsatz mindestens wieder erreichen", sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Probst der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ - Dienstagausgabe).

NÜRNBERG (Dow Jones)--Die Leoni AG, Nürnberg, rechnet aus heutiger Sicht selbst in einem deutlich rückläufigen Markt im kommenden Jahr noch mit einem insgesamt stabilen Geschäft gegenüber 2008. ""Mit all dem, was wir heute sehen, können wir im Konzern nächstes Jahr den Umsatz mindestens wieder erreichen", sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Probst der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ - Dienstagausgabe).

Im wichtigen Geschäft Bordnetze werde man selbst bei einem Absatzrückgang von 10% in der belieferten Modellpalette noch einen Umsatzzuwachs erzielen, bei einem Minus von 20% das Geschäft zumindest stabil halten, sagte Probst. Er nannte es eine "komfortable Situation", die den zahlreichen in diesem Jahr neu abgeschlossenen Projekten zu verdanken ist.

Kabelbäume und -netze von Leoni kommen vom nächsten Jahr an in die neue Mercedes-E-Klasse, ebenso in die neuen Siebener und Z4 von BMW oder die neuen Astra- sowie Zafira-Modelle von Opel. Die Projekte würden den Grundstein für die längerfristige Wachstumsgeschichte des Unternehmens legen, sagte der Vorstandsvorsitzende. "Was uns bremst, sind die Stückzahlen."

Im ersten Quartal 2009 hofft Probst auf mehr Klarheit. Dann will er sich mit einer Aussage für 2009 aus der Deckung wagen. Innerhalb weniger Wochen musste der Hersteller von Kabel- und Bordnetzen die Prognose zwei Mal nach unten korrigieren. "Für die erste Warnung im Oktober wäre ich sogar noch optimistischer gewesen", sagte Probst. "Doch die Lernkurve in der Autoindustrie ist steil geworden."

Die Kunden, die meist börsennotierten Automobilhersteller, hätten plötzlich die Reißleine gezogen, sagte Probst. Normalerweise gebe es für die Zulieferer eine langfristige Vorschau mit entsprechenden Taktungen für die Lieferungen. "Das sieht seit September und Oktober ganz anders aus." Leoni prüft nun das gesamte Repertoire von Anpassungen. Der Einstellungsstopp ist erfolgt. Für Probst wird sich das Gros der Maßnahmen im Ausland abspielen.

In Deutschland, wo Leoni 4.200 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste führt, ist zunächst der Abbau der Arbeitszeitkonten vorgesehen, die bis zu 200 Stunden oder fünf Wochen je Mitarbeiter erreichen können. Probst denkt im weiteren Schritt auch über Beschäftigungssicherung nach, die die Herabsetzung der Arbeitzeit etwa von 35 auf 30 Wochenstunden bei entsprechender Lohnanpassung beinhalten könnte.

Betriebsbedingte Kündigungen kann er nicht ausschließen. Darüber nachgedacht werden könnte im ersten Quartal, darüber beschlossen - wenn überhaupt - frühestens im zweiten Quartal. "Hätten wir nicht die zahlreichen neuen Projekte, müssten wir womöglich früher darüber nachdenken", sagte er. Ein solches "Worst-Case-Scenario" würde einzelne Standorte betreffen. "Für den Konzern ist keine pauschale Aussage zu machen."

Mittelfristig hält der Vorstandsvorsitzende am Wachstumspfad mit einem Umsatz von 3,3 Mrd EUR fest, der ursprünglich einmal für 2009 ins Visier genommen wurde. "Wenn die Automärkte auf das Niveau des ersten Halbjahres 2008 zurückkehren, sind die 3,3 Mrd EUR zu erreichen." Die Chancen von Marktanteilsgewinnen sieht Probst auch gegeben, weil die Schwächephase zu einer Konsolidierung des einen oder anderen schwächeren Anbieters führen könnte.

Webseiten: http://www.faz.net http://www.leoni.com DJG/brb/jhe

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