Leoni tritt auf die Kostenbremse

13.11.2012
Angesichts der Absatzkrise in Europa will der Autozulieferer Leoni sparen. Ziel sei es, im restlichen Jahresverlauf einen Teil des ausfallenden Umsatzes und Gewinns auf der Ausgabenseite zu kompensieren, sagte Vorstandschef Klaus Probst.

Angesichts der Absatzkrise in Europa will der Autozulieferer Leoni sparen. Ziel sei es, im restlichen Jahresverlauf einen Teil des ausfallenden Umsatzes und Gewinns auf der Ausgabenseite zu kompensieren, sagte Vorstandschef Klaus Probst.

Zu diesem Zweck will der Kabel- und Bordnetzspezialist Arbeitszeiten und Schichtpläne an die niedrigere Nachfrage anpassen. Im Augenblick gebe es dagegen keine Pläne für groß angelegte Kurzarbeitsprogramme in Deutschland im vierten Quartal oder dem kommenden Jahr, erklärte Probst.

Alles in allem sieht sich der im MDAX notierte Konzern gut für zunehmend schwieriger werdende Lage gerüstet. Seit der Branchenkrise 2008 und 2009 sei Leoni deutlich flexibler aufgestellt und könne besser auf Nachfrageschwankungen reagieren, sagte Probst.

Da einige Autobauer zwischen den Jahren längere Produktionspausen einlegen werden, stellte der Vorstandschef ein schwächeres Schlussquartal in Aussicht. Der Oktober habe bereits eine Abkühlung der Neuaufträge aus der Automobilindustrie sowie anderen Branchen gezeigt. "Eine richtige Krise sehen wir aber auch heute nicht".

In den vergangenen Monaten mussten die Nürnberger gleich zwei Mal die Prognose nach unten korrigieren, zuletzt vor etwa drei Wochen. Mittlerweile erwarten die Franken nur noch ein Umsatz von rund 3,75 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 235 Millionen Euro. Noch Mitte des Jahres hatte Leoni bei Einnahmen von bis zu 4 Milliarden Euro bis zu 275 Millionen Euro verdienen wollen.

Leoni macht fast drei Viertel seines Geschäfts mit Autoherstellern. Vor allem Autobauer, die vorrangig im Volumensegment in Europa aktiv sind, leiden momentan schwer unter der Schuldenkrise. Der sowieso als weitgehend gesättigte Markt ist auf rasanter Talfahrt unterwegs, ein Ende nicht in Sicht.

Kontakt zum Autor: nico.schmidt@wsj.com

DJG/ncs/brb

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