Ratgeber Software-Lizenzen

Lizenzbedingungen von IBM

14.05.2012

Das richtige Lizenzmodell

Der erste Schritt auf der Suche nach dem passenden Lizenzmodell ist immer, sich mit den fachlichen Anforderungen auseinanderzusetzen. Dazu gehört, den Bedarf einschließlich erweiterter Szenarien zu beschreiben und ganz besonders das Umfeld zu analysieren. Im Vorfeld ist mit dem Vertriebspartner zu klären, welche Lizenzmetriken für eine Produktgruppe zur Verfügung stehen und in welchen Ausprägungen die Produkte angeboten werden. Häufig gibt es den Fall, dass ein Basisprodukt für verschiedene Einsatzbereiche mit unterschiedlichem Leistungsumfang zur Verfügung steht. Im Datenbankumfeld zum Beispiel unterscheidet man eine Reihe von preislich gestaffelten Editionen, von einer lizenzkostenfreien Entwickler-Edition bis zur Highend-Enterprise-Lösung.

Stehen mehrere Editionen zur Verfügung, so ist im Einzelnen zu prüfen, ob die jeweilige Edition die fachlichen Anforderungen abdeckt. Kritisch ist die Frage, welche Editionen für das Einsatzszenario und das Systemumfeld zugelassen sind. Die Differenzierung der Editionen erfolgt teilweise über reine lizenzvertragliche Regelungen, meist jedoch durch den Ausschluss bestimmter Produkteigenschaften oder durch die vertragliche Begrenzung auf gewisse Systemgrößen. Die richtige Edition zu bestimmen, setzt daher eine genaue Kenntnis des Systemumfelds voraus: Faktoren wie Hauptspeichergröße, Anzahl und Typ der verwendeten CPUs sind Server-seitig abzuklären. Weitere Fragen sind: Kommt Virtualisierung zum Einsatz? Ist das Produkt gegebenenfalls Sub-Capacity-fähig?

Künftige Entwicklungen kalkulieren

Wurde die für den Anwendungsfall passende Edition festgelegt, sind die zur Verfügung stehenden Lizenzmetriken zu bewerten. Im Beispiel der beiden gängigsten Metriken erfolgt dies durch eine Auflistung der Anwender oder die Berechnung der Processor Value Units, der Rest ist einfache Kalkulation. Dabei sollten auch zukünftige Veränderungen hinsichtlich der Systemumgebung sowie der Anwenderzahl berücksichtigt werden. Wichtig ist, dass sich die Kunden schon im Vorfeld intensiver mit dem Thema Lizenzierung auseinandersetzen. Es ist immer wieder zu beobachten, dass sich Unternehmen stark technisch beziehungsweise kaufmännisch orientiert mit Software-Neuinvestitionen befassen, ohne auf die Lizenzverträge näher einzugehen. Nicht wenige Kunden kaufen jedoch die Katze im Sack, wenn sie die Details außer Acht lassen. Die Mühe, die oft schlecht strukturierten und juristisch überfrachteten Lizenzverträge zu verstehen, lohnt sich. Unklarheiten sollten gegenüber dem Lizenzgeber beziehungsweise dem Vertriebspartner direkt angesprochen werden. So gewinnen Kunden Sicherheit in ihrer Lizenzierung und bekommen Einblicke in Alternativen.
(Computerwoche / rb).

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