Der CP-Querschläger

Macht es zu unserem Projekt!

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Angeblich würden überall ja IT-Spezialisten gesucht, sagt unser Autor. Andererseits gibt es für herkömmliche IT-Fachhändler nicht genügend Projekte. Da stimmt doch etwas nicht!

Zur Umfrage "Welches sind die größten Hemmnisse bei Ihren Kunden, wenn es um die Umsetzung von IT-Projekten geht?" (--> zur Umfrage) hat sich auch der "CP-Querschläger", ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz, seine Gedanken gemacht.

"Wir als Fachhändler hätten die Kapazitäten, die andere bräuchten, um pünktlich und zuverlässig die Arbeit zu machen."
"Wir als Fachhändler hätten die Kapazitäten, die andere bräuchten, um pünktlich und zuverlässig die Arbeit zu machen."
Foto: Christian Töpfer

Sind es die IT-Abteilungen, die über fehlende Projekte jammern? Oder sind es die Fachhändler und regionalen Systemhäuser? Sind es die Dinosaurier wie Bechtle oder Computacenter, die einfach jeden Preis unterbieten können, oder sind es die Müllers und Meiers in der Hauptstraße, denen die Aufträge fehlen?

Natürlich kann kein Fachhändler auf dem Dorf das Europäische Parlament oder die Kommission mit NSA-konformer Hard- und Software ausstatten. Natürlich hat kein regionaler Händler die notwendigen Beziehungen zu Goldman Sachs, um die Verantwortlichen von sich zu überzeugen.

Dennoch gäbe es genug Projekte – aber eben nicht für uns Fachhändler. Warum fachhandelskompatible Projekte – oder besser gesagt: der klägliche Rest, der für große Systemhäuser uninteressant ist – kaum realisiert werden? Weil es derzeit unnötig ist!

Mit der Cloud ist es schon eine besondere Sache, da würde ich als IT-Verantwortlicher eines Unternehmens höllisch aufpassen. Windows 8.1 kostet mehr Personalausfall durch Umgewöhnung als eine viermonatige Grippewelle. Und die vorhandenen IT-Geräte mit XP, Windows 7, Server 2008 laufen – so what?

An unserer Klientel ist das noch deutlicher sichtbar. Wenn Privatkunden neue Hardware kaufen, dann deshalb, weil die vorhandene defekt oder für die aktuellen Spiele zu langsam ist. Heute gibt es kaum noch Spiele für den PC. Und die Anwaltsbüros, Zahnärzte, Architekten und Handwerksbetriebe haben ihre Spezialsoftware – und die läuft mit 2 GB und 32 Bit einwandfrei. Speicher ist ohnehin im Überfluss vorhanden.

Also gilt wie gehabt: "Never touch a running system". Es bleibt tatsächlich nur der Kleinkram übrig, den keiner will. Dabei hätten wir die Kapazitäten, die andere bräuchten, um pünktlich und zuverlässig ihre Arbeit zu machen.

Angeblich werden ja Spezialisten gesucht, händeringend, wie der regierungsfreundliche Bitkom versichert. Wir sind da! Überall in Deutschland verteilt. IT-Handwerker, die ihre Kunden kennen, warten auf Aufträge.

Mein Fazit: Für viele Unternehmen ist eine Umstellung auf LED-Beleuchtung derzeit sinnvoller als Investitionen in neue IT. Da spart man wirklich, das Personal freut sich über besseres Licht, und die Öko-Bilanz ist auch noch gut für die PR.

Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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