Magnet IT-Security

08.03.2007
Es ist doch verwunderlich: In puncto IT-Sicherheit ist seit Monaten keine neue Bedrohung mehr auszumachen, und doch erfreut sich die jährliche "University" des Security-VADs Computerlinks zunehmender Beliebtheit.

Von Alexander Roth

Auch 2007 hielt der VAD Computerlinks in München und Frankfurt wieder seine beiden Hausmessen ab, und beide Veranstaltungen waren mit jeweils rund 400 Besuchern besser besucht als im Vorjahr. Eigentlich veranstaltet der Münchener VAD die "Universities" mit dem Ziel, Resellern einen Überblick über das hauseigene Portfolio zu geben und Lösungen gegen neue Security-Gefahren vorzustellen. Da die Branche in den vergangenen Monaten aber nicht durch ein neue Gefahr aufgeschreckt wurde, stellt sich die Frage, was dann eigentlich Scharen von Fachhändlern auf eine Veranstaltung wie die Computerlinks University treibt.

Möglicherweise war es das Sortiment: Im Vergleich zum Vorjahr finden sich neben dem Sicherheitsspezialisten Tipping-Point mit Landesk (Netzwerklösungen) und Xen-Source (Virtualisierung) zwei Hersteller aus neuen Bereichen im Portfolio des Distributors.

Für Vorstand Richard Hellmeier sind die hohen Teilnehmerzahlen nicht verwunderlich: "Es gibt in der Tat keine neue IT-Security-Bedrohung, doch Heftigkeit und Anzahl der Angriffe durch Cyber-Kriminelle steigen rapide." Zudem nehme die Zahl der Angriffsvarianten, beispielsweise in Gestalt von versteckter Spyware, Botnets oder Phishing, zu.

UTM noch nicht "abgefrühstückt"

Computerlinks beobachte zudem eine wachsende Zahl von Händlern, die sich neu auf IT-Security spezialisieren. Beispiel Unified-Threat-Management (UTM): Im Markt für kleine und mittelständische Unternehmen gebe es nach wie vor eine große Nachfrage nach diesen All-in-One-Produkten, die Neueinsteiger nutzen wollten. "Der SMB-Markt für ganzheitlichen Lösungen ist noch lange nicht abgefrühstückt", so Hellmeier.

Wie zur Bestätigung dieser Aussage waren die Vorträge von Check Point und Blue Coat, auf denen die Hersteller ihre neuen UTM-Appliances präsentierten, die bestbesuchten Seminare der University. Großen Zulaufs erfreuten sich auch der Antivirenspezialist Trend Micro, der Endpoint-Security-Lieferant Utimaco sowie der Intrusion-Prevention-Spezialist Tipping Point, seit Winter 2006 im Portfolio von Computerlinks.

Die Lösungen von Tipping Point seien ein typisches Beispiel dafür, wie Fachhändler zusätzliches Geschäft machen könnten, so Hellmeier. Spyware werde immer undurchsichtiger, und so habe ein Wiederverkäufer gute Möglichkeiten, "Bestandskunden zum Nachrüsten zu überzeugen".

Indes scheint sich die Entscheidung von Computerlinks bezahlt zu machen, den Virtualisierungsspezialisten Xen-Source ins Sortiment aufgenommen zu haben: Die Fachhändler zeigten reges Interesse an den Lösungen der Speicherexperten. Ein Fachhändler gegenüber ChannelPartner: "Endlich gibt mir Computerlinks die Möglichkeit, auch mal über den Tellerrand von IT-Security zu schauen."

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