MAN hält an Integrationsstrategie fest - FTD

08.06.2007
HAMBURG (Dow Jones)--Der MAN-Konzern treibt ungeachtet der unklaren Zukunft seiner Nutzfahrzeugsparte die Integration der einzelnen Unternehmensteile voran. In der chinesischen Hauptstadt Peking eröffnete MAN das erste von insgesamt 15 im Ausland geplanten MAN-Häusern, in denen die Nutzfahrzeug-, Maschinenbau-, Motoren- und Serviceaktivitäten des Konzerns künftig unter einem Dach vereint sind.

HAMBURG (Dow Jones)--Der MAN-Konzern treibt ungeachtet der unklaren Zukunft seiner Nutzfahrzeugsparte die Integration der einzelnen Unternehmensteile voran. In der chinesischen Hauptstadt Peking eröffnete MAN das erste von insgesamt 15 im Ausland geplanten MAN-Häusern, in denen die Nutzfahrzeug-, Maschinenbau-, Motoren- und Serviceaktivitäten des Konzerns künftig unter einem Dach vereint sind.

"Durch ein geschlossenes Auftreten können wir unsere Interessen besser vertreten", sagte MAN-Vorstand Matthias Mitscherlich im Gespräch mit der "Financial Times Deutschland" (FTD/Freitagausgabe). Den Kunden werde zudem erleichtert, das Gesamtpotenzial der Gruppe zu erkennen.

Die neue Auslandsstrategie dokumentiere die Entschlossenheit von MAN, Geschäftsfelder auch bei einer möglichen Fusion mit dem Nutzfahrzeug-Konkurrenten Scania und dem Lkw-Geschäft von VW zusammenzuhalten. "Das Konzept (der MAN-Häuser) ist auch bei einer Neuausrichtung vernünftig", wird Mitscherlich zitiert.

Die im Falle einer Fusion diskutierte Abtrennung der Nutzfahrzeugsparte sei für MAN "kein Thema". Vielmehr ziele die neue Integrationsstrategie darauf, die Synergien innerhalb des Konzerns noch auszubauen. Kommende Woche geht in Dubai das zweite MAN-Haus an den Start.

Auch Mexiko und der Iran stehen bereits auf der Liste. "In Mexiko haben wir vorgemacht, was Kooperation bewirken kann", sagte Mitscherlich, der auch Vorstandsvorsitzender des Industriedienstleisters MAN Ferrostaal ist. MAN Ferrostaal hatte zunächst MAN-Fahrzeuge nach Mexiko importiert, später eine Montagefabrik gebaut und die dann an die Nutzfahrzeugsparte des Konzerns übergeben.

Vertrieb und Service werden weiter von Ferrostaal organisiert. Innerhalb von zwei Jahren sei es MAN so gelungen, zum Marktführer bei Luxusbussen aufzusteigen, sagte Mitscherlich. "Auch bei Scania und VW gibt es Lücken, die Ferrostaal abdecken kann."

In China sucht MAN derzeit einen Partner für ein Joint Venture zur Nutzfahrzeugproduktion. Bislang ließ das Unternehmen Fahrgestell und Teile in Lizenz in China produzieren. Weil der Markt für qualitativ hochwertige Schwertransporter im Zuge der Infrastrukturverbesserungen wachse, strebe MAN nun eine eigene Produktion in China an, sagte Mitscherlich. Noch habe man sich nicht auf einen Partner festgelegt. MAN strebe den für Ausländer in Chinas maximal möglichen Anteil von 50 Prozent an einem Automobil-Joint-Venture an.

Webseite: http://www.ftd.de

DJG/nas/cbr

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