manroland hält Konsolidierung in der Branche für nötig - FAZ

13.11.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Druckmaschinenhersteller manroland hält auch nach der gescheiterten Fusion mit dem Wettbewerber Heidelberger Druck eine Konsolidierung in der krisengebeutelten Branche für nötig. "Gerade heute ist die Branchenkonsolidierung (...) ohne Alternative. Also muss man sich anschauen, was intelligent zueinander passen könnte", sagte Vorstandsvorsitzender Gerd Finkbeiner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ - Freitagsausgabe).

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Druckmaschinenhersteller manroland hält auch nach der gescheiterten Fusion mit dem Wettbewerber Heidelberger Druck eine Konsolidierung in der krisengebeutelten Branche für nötig. "Gerade heute ist die Branchenkonsolidierung (...) ohne Alternative. Also muss man sich anschauen, was intelligent zueinander passen könnte", sagte Vorstandsvorsitzender Gerd Finkbeiner der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ - Freitagsausgabe).

Manroland könne "ohne Frage" alleine bestehen, so der Manager: "Wir planen eigenständig, und dafür sind wir gut aufgestellt". Die Lage in der Industrie sei aber zweifelsohne sehr schwierig.

Deutschland sollte nach Aussage des manroland-Vorstandsvorsitzenden daher aufpassen, den Vorteil nicht zu verspielen, mit drei großen Herstellern auf dem Weltmarkt vertreten zu sein. "In der Vergangenheit sind vielleicht zu häufig kartellrechtliche Bedenken als Abwehrargument benutzt worden, um weitere Diskussionen zu vermeiden", sagte Finkbeiner.

Mögliche innerdeutsche Fusionsszenarien könne man nicht pauschal beurteilen, sondern müsse sich "das im Einzelfall anschauen". Neben manroland gibt es noch die deutschen Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck und Koenig & Bauer.

Anfang des Vormonats waren die Fusionsverhandlungen zwischen manroland und der Heidelberger Druckmaschinen AG gescheitert. Zu riskant soll den manroland-Eigentümern die Lage beim Marktführer aus Heidelberg erschienen sein, der seit anderthalb Jahren tiefrote Zahlen schreibt. Der Druckmaschinenhersteller gehört zu zwei Dritteln einer Beteiligungs-Tochter der Allianz SE, der Rest des Unternehmens liegt noch in Händen des Nutzfahrzeug- und Motorenbauers MAN SE.

Manroland wird nach Aussage des Managers bald komplett schuldenfrei sein. Dabei helfen sollen die Eigner. "Unsere Gesellschafter werden das verbliebene Fremdkapital vollständig durch Eigenkapital ablösen", erklärte Finkbeiner. Dabei gehe es nicht in erster Linie um das Nachschießen von Geld, "sondern darum, den Handlungsspielraum für manroland zu erhöhen".

Auch wenn Finkbeiner die langfristigen Aussichten der Branche für intakt hält, wird sich nach seiner Einschätzung die schwierige Lage im kommenden Jahr nicht nennenswert verbessern. Zwar nehme die Projektliste seit dem Sommer wieder zu. "Wir werden 2010 aber auf dem Niveau von 2009 bleiben", so der Vorstandsvorsitzende. "Die Geschäfte laufen konstant auf niedrigem Niveau, insbesondere der amerikanische Markt bleibt schwierig".

Finkbeiner geht nicht davon aus, dass Druckmarkt das Vorkrisen-Niveau jemals wieder erreichen wird. "Wir richten unsere Strukturen und Kapazitäten auf ein Niveau von 70% bis 80% des Jahres 2007 aus. Damals erwirtschafteten wir rund 2 Mrd EUR Umsatz, künftig werden wir mit weniger als 1,4 Mrd EUR bereits profitabel sein".

Manroland hatte in Reaktion auf die schwerste Krise in der Druckmaschinenindustrie mit einem umfangreichen Sparkurs reagiert. Dabei kam es unter anderem zu einem massiven Personalabbau: Das Unternehmen hatte vor rund einem Jahr noch etwa 9.000 Beschäftigte, jetzt sind es noch etwa 8.000. Im kommenden Jahr soll die Mitarbeiterzahl auf rund 7.000 schrumpfen.

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