Online-Shops optimieren

Mausbewegungen aufzeichnen

12.07.2012

Ein Blick über die Schulter des Besuchers

Zweifel: Eine hohe Abbruchrate im Pflichtfeld "Telefon" zeigt auf, dass besonders viele Besucher an dieser Stelle Zweifel bekommen und die Seite verlassen.
Zweifel: Eine hohe Abbruchrate im Pflichtfeld "Telefon" zeigt auf, dass besonders viele Besucher an dieser Stelle Zweifel bekommen und die Seite verlassen.

Um noch genauer zu erfahren, an welchen konkreten Punkten die Besucher Probleme haben, können Shop-Betreiber mit einer professionellen Mouse-Tracking-Lösung weitere Kennzahlen erheben, die eine detaillierte Analyse bis auf Einzelfeld-Ebene ermöglichen: die Bearbeitungsdauer pro Formularfeld, ebenso wie die Zeitspanne zwischen dem Ausfüllen der einzelnen Felder. Eine weitere, besonders entscheidende Kennzahl ist die Abbruchrate pro Formularfeld.

Diese Zahlen verdeutlichen, an welchen Punkten Optimierungsbedarf besteht. Eine hohe Abbruchrate beispielsweise im Pflichtfeld "Telefon" zeigt auf, dass besonders viele Besucher das Ausfüllen des Formulars an dieser Stelle abbrechen und die Seite verlassen. Der Shop-Betreiber hat nun mehrere Optimierungsmöglichkeiten: er kann die Angaben in diesem Feld optional kennzeichnen, falls diese nicht zwingend für die Abwicklung notwendig sind, ganz darauf verzichten oder zu einem späteren Zeitpunkt erfragen.

Grundsätzlich gilt: In der kritischen Phase des Bestellprozesses sollten nur Daten abgefragt werden, die für die Bestellabwicklung unverzichtbar sind. Das sorgt für kürzere und übersichtlichere Formulare und vereinfacht den Bestellprozess für die Besucher. Zusätzliche Informationen können nach dem Abschicken der Bestellung als optionale Angaben oder separat per E-Mail erfragt werden. Dabei erhöhen Online-Händler die Mitteilungsbereitschaft durch Anreize wie Gutscheine oder Extra-Services.

Mit einer Mouse-Tracking-Software können Shop-Betreiber detaillierte Analysen der Wahrnehmung und des Nutzererlebnisses durchführen: Einzelne Sitzungen lassen sich wie ein Film aufzeichnen und abspielen und erlauben dem Shop-Betreiber gleichsam einen Blick über die Schulter seines Besuchers.

Ähnliches bieten auch Usability-Labore – wobei der finanzielle Aufwand ungleich viel höher, und die Aussagekraft aufgrund der geringen Anzahl an Testpersonen eingeschränkt ist. Mit einer Mouse-Tracking-Software dagegen können beliebig viele reale Besucher-Sessions aufgezeichnet und analysiert werden – für E-Commerce Händler eine unkomplizierte und günstige Möglichkeit, um ihre Bestellprozesse oder andere kritische Bereiche ihres Web-Shops nutzerzentrisch zu optimieren.

Autor dieses Beitrags ist Christian Bennefeld, Geschäftsführer der etracker GmbH. (tö)

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