Mehr als ein Antiviren-Tool

05.10.2006
Eins für alles ist die Devise der Security-Software-Hersteller. Auch McAfee bietet in seinen neuen Versionen eine einzige Bedienoberfläche und spendiert neue Funktionen.

Von Boris Böhles

Heutige Angriffe aus dem World Wide Web sind komplexer und vielfältiger als früher. Im Vordergrund stehen etwa Phishing-, Spam- und Rootkit-Attacken, um vor allem an Passwörter und Login-Daten von Internetnutzern zu gelangen. McAfee hat, wie auch größtenteils der Mitbewerb, diese Problematik bei der Gestaltung seiner diesjährigen Security-Software-Produktreihe für den Client berücksichtigt. Herausgekommen sind Rundum-Pakete mit neuen Features, die proaktiv vor unbekannten Bedrohungen schützen sollen und vom Anwender leicht zu bedienen sein sollen.

Widmen wir uns erst der Bedienung. Vorbei sind die Zeiten, in denen Ihnen Windows mehrere Einzelanwendungen (etwa Virenschutz und Firewall) in der Taskleiste anzeigt. McAfee arbeitet mit einer einzigen Bedienoberfläche - genannt "Security Center" - , über die Sie alle Einzeltools der Software steuern. Die Anzahl dieser Tools hängt von der verwendeten Version ab. Erhältlich sind "Virus Scan Plus 3in1", "PC Protection Plus 5in1", "Internet Security Suite 8in1" und "Total Protection 10in1". Je nachdem, ob Sie ein Anfänger oder ein erfahrener Benutzer sind, stehen Ihnen zwei Menus (Basic und Advanced) für die Konfiguration der Software zur Auswahl. Für diejenigen, die sich nicht mit einer Konfiguration beschäftigen möchten oder es nicht können, soll die Software bereits standardmäßig so eingestellt sein, dass eine Setup-Konfiguration nicht mehr nötig ist. Große Symbole zeigen dabei direkt an, ob das PC-System ausreichend geschützt ist oder nicht. Erfahrene User können natürlich über Submenüs wie gewohnt Experteneinstellungen vornehmen.

Rootkits entfernen und übers Netzwerk steuern

Die beiden Produkte für den Basisschutz Virus Scan Plus 3in1 und PC Protection Plus 5in1 beinhalten neben dem bekannten Virenschutz und der Desktop-Firewall das sogenannte "X-Ray for Windows", das installierte Rootkits aufspüren und entfernen soll. Außerdem ist erstmals der sogenannte "Network Manager" in die McAfee-Produkte implementiert, der das Steuern und Überwachen der Security-Software auf im Netzwerk angeschlossenen PCs ermöglicht. Ein weiteres Tool ist der "Site Advisor". Es handelt sich um ein Browser-Plug-in, das bei Google-, MSN-, und Yahoo-Suchen eine Sicherheitseinstufung der gefundenen Webseiten gibt. So sollen Sie vor gefährlichen Webseiten gewarnt werden. Dies realisiert McAfee mittels einer Datenbank, die Aufschluss über die einzelnen Homepages erteilt. Sie erfahren beispielsweise, ob und wie viele Spam-Mails Sie zu erwarten haben, wenn Sie auf einer bestimmten Homepage Ihre E-Mail-Adresse hinterlassen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn die von Ihnen gefundene Webseite McAfee bereits bekannt ist. Ist dem nicht so, wird die Adresse der "unbekannten" Homepage an McAfee weitergeleitet und in die Datenbank aufgenommen.

Protection Plus enthält im Gegensatz zu Virus Scan Plus eine Backup- und Restore-Funktion. Mehr Sicherheit bieten die beiden Pakete Internet Security Suite und Total Protection. Zu den Funktionen der Basisversionen sind hier Tools gegen Phishing, Spam und Identitätenklau verankert sowie die Möglichkeit, jugendgefährdende Webseiten zu blocken und Instant-Messaging-Attacken zu verhindern. Mit der Total Protection können zudem drahtlose Netzwerke überwacht und vor Hacking-Attacken geschützt werden. Dieses Tool bietet McAfee auch als Einzellösung an; Preis für drei Anwender: rund 30 Euro (UVP). Die restlichen Produkte bewegen sich preislich je nach Version und Lizenzanzahl zwischen 50 und 110 Euro (UVP).

Erfreulich: Wenn Windows Vista erhältlich ist, bekommen alle McAfee-Kunden ein kostenloses Update ihrer Security-Suites. Windows 98 und ME werden hingegen nicht mehr unterstützt. Alle Versionen sind ab sofort erhältlich.

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