Von Dr. Thomas Hafen
Infrant ist seit Anfang 2006 im NAS-Geschäft und hat über 25.000 Geräte verkauft - doch in Deutschland kennt die Firma kaum jemand. Das dürfte sich nun ändern, nachdem Netgear vergangene Woche die Übernahme des Unternehmens für 60 Millionen Dollar in bar bekannt gegeben hat. Den Infrant-Aktionären winken in den kommenden drei Jahren weitere Zahlungen von bis zu 20 Millionen Dollar, wenn bestimmte Umsatzziele erreicht werden. Welche das sind, dazu sagt Netgear nichts.
Mit der Akquisition will der Netzwerkspezialist sein Storage-Portfolio ausbauen. "Infrants Produkte ergänzen das aktuelle Storage-Central-Angebot von Netgear," sagt Netgear-CEO Patrick Lo. Das für den Rack-Einbau gedachte "Ready NAS 1100" und das Desktop-System "ReadyNAS NV+" verfügen über jeweils vier Festplatteneinschübe und sind für den Einsatz in kleinen und mittleren Unternehmen gedacht.
Bei der Entwicklung der NAS-Systeme legte der Hersteller vor allem Wert auf Flexibilität. Durch die "X-Raid" genannte proprietäre Technologie kann der Nutzer im laufenden Betrieb Festplatten schnell ersetzen oder ergänzen, ohne dass eine manuelle Rekonfiguration des Systems notwendig wäre. Die Erweiterung um eine Disk soll 15 bis 30 Minuten, eine komplette Resynchronisation zwei Stunden dauern.
Netgear wird die NAS-Geräte ab sofort über sein Powershift-Partner-Programm anbieten. Die Produkte werden voraussichtlich erst im Juni in den Netgear-Preislisten zu finden sein. Der Endkundenpreis für das ReadyNAS NV+ ohne Festplatten wird aber wie bisher bei rund 700 Euro liegen, das ReadyNAS 1100 zirka 1.000 Euro kosten. Im Lieferumfang ist EMC Retrospect enthalten.