MEMC zieht Gegenklage gegen Conergy zurück - Dokument

06.10.2009
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Das Solarunternehmen Conergy kann im Gerichtsstreit mit dem US-Unternehmen MEMC erneut einen Erfolg verbuchen. Der Lieferant von Siliziumscheiben (Wafer) hat seine Gegenklage wegen Vertragsbruchs gegen die Hamburger Conergy AG freiwillig zurückgezogen, wie aus Dow Jones Newswires vorliegenden Gerichtsunterlagen am Dienstag hervorgeht.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Das Solarunternehmen Conergy kann im Gerichtsstreit mit dem US-Unternehmen MEMC erneut einen Erfolg verbuchen. Der Lieferant von Siliziumscheiben (Wafer) hat seine Gegenklage wegen Vertragsbruchs gegen die Hamburger Conergy AG freiwillig zurückgezogen, wie aus Dow Jones Newswires vorliegenden Gerichtsunterlagen am Dienstag hervorgeht.

Damit scheinen die in der vergangenen Woche geführten Gespräche der beiden Unternehmen für Conergy einen ersten Teilerfolg gebracht zu haben. Die Verhandlungen unter Aufsicht einer unabhängigen Schiedsperson waren angesetzt worden, um eine gütliche Einigung zwischen den Streitparteien herbeizuführen.

Ein Sprecher von Conergy wollte sich unter Hinweis auf das schwebende Verfahren nicht zu den vorliegenden Informationen äußern. Bei MEMC war der Sprecher kurzfristig nicht erreichbar.

In dem Gerichtsverfahren geht es um einen langfristigen Vertrag zur Versorgung mit Wafern, der 2007 abgeschlossen wurde. Conergy hat sich lange bemüht, den Vertrag neu zu verhandeln. Im vergangenen Sommer wurde ein Teilerfolg erzielt und eine Halbierung des Gesamtvolumens auf 4 Mrd USD erreicht. Die Einigung erstreckte sich allerdings nicht auf die Preise - was dann angesichts der Überversorgung des Marktes mit günstigerem Rohmaterial zu einem Wettbewerbsnachteil wurde.

Auch hier bemühte sich Conergy um eine Vertragsänderung - bislang jedoch vergeblich. Im April zog Conergy in den USA vor Gericht, focht dort den Kontrakt an und hat die Zahlungen an MEMC eingestellt. MEMC hatte daraufhin ihrerseits Conergy wegen Vertragsbruchs verklagt, diese Klage aber nun zurückgezogen.

Zuletzt hatte die Richterin an dem mit dem Fall befassten New Yorker Gericht die Einwände von MEMC gegen die von Conergy geführte Klage zum Teil abgewiesen und den Argumenten des deutschen Unternehmens damit Plausibilität bescheinigt. Der Ausgang des Verfahrens, welches sich über Jahre hinziehen könnte, bleibt jedoch offen. Für Conergy hängt das eigene Schicksal daran. Ein Unterliegen in der Angelegenheit hätte Existenz bedrohende Folgen, hieß es im aktuellen Halbjahresbericht.

Webseite: www.conergy-group.com -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/cbr Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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