Merkel für Festhalten an Militärflugzeug A400M - Spiegel

07.06.2009
HAMBURG (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel schaltet sich einem Magazinbericht zufolge in den Streit über die Zukunft des lange verzögerten Airbus-Militärtransportflugzeugs A400M ein. Merkel wolle sich bei ihrem Treffen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy am Donnerstag in Paris für eine Fortsetzung des Programms einsetzen, schreibt das Magazin "Spiegel" am Wochenende vorab. Ziel der Kanzlerin sei es, bis zum Herbst eine wirtschaftlich und finanziell "vernünftige Lösung" zu finden.

HAMBURG (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel schaltet sich einem Magazinbericht zufolge in den Streit über die Zukunft des lange verzögerten Airbus-Militärtransportflugzeugs A400M ein. Merkel wolle sich bei ihrem Treffen mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy am Donnerstag in Paris für eine Fortsetzung des Programms einsetzen, schreibt das Magazin "Spiegel" am Wochenende vorab. Ziel der Kanzlerin sei es, bis zum Herbst eine wirtschaftlich und finanziell "vernünftige Lösung" zu finden.

Zusätzliches Geld für das Rüstungsvorhaben wolle die Bundesregierung allerdings nicht zur Verfügung stellen, berichtete das Magazin weiter. Die Luftwaffe richte sich deshalb auf Abstriche ein - etwa darauf, die erste ihrer 60 bestellten Maschinen frühestens 2015 statt 2010 zu erhalten.

Ein Regierungssprecher in Berlin sagte laut Spiegel, es sei offen, über welche Themen bei dem Treffen zwischen Merkel und Sarkozy gesprochen werde. Zu Einzelheiten des Gesprächs wolle sich die Bundesregierung vorher nicht äußern. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte, Voraussetzung für jeden weiteren Schritt sei, dass der Airbus-Mutterkonzern EADS vollständige Transparenz über den Stand des A400M-Programms herstelle. "Dazu bleibt EADS aufgefordert", so der Sprecher.

Wegen der Verzögerungen von derzeit drei Jahren bei dem rund 20 Mrd EUR teueren Rüstungsprojekt verhandelt EADS derzeit mit den Abnehmerstaaten über Vertragsänderungen. Hintergrund ist der bei Vertragsunterzeichnung 2003 unüblicherweise ausgehandelte Festpreis, durch den finanzieller Spielraum für den Konzern entfällt. Die Abnehmerländer - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Belgien, Luxemburg und die Türkei - hätten den Vertrag bereits zum 1. April kündigen können, gewährten EADS jedoch eine Frist von drei Monaten für Nachverhandlungen. Airbus-Chef Thomas Enders hatte in einem Interview von Dienstag gesagt, in die Verhandlungen sei Bewegung gekommen. Er sei zuversichtlich, gemeinsam mit den Kunden eine Lösung zur Fortsetzung des Programms zu finden.

Ein Regierungssprecher aus dem Kanzleramt war für weitere Aussagen am Sonntagnachmittag nicht erreichbar.

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