Konzernaufteilung geplant

Metro will Media-Saturn abspalten



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Der Handelskonzern Metro hat Pläne für eine Konzernaufteilung vorgestellt: Demzufolge würden der Groß- und Lebensmittelhandel ausgegliedert und würde sich die verbleibende Metro AG auf Consumer Electronics und Services fokussieren.
Soll Chef der auf Consumer Electronics fokussierten neuen Metro AG werden: Media-Saturn-CEO Pieter Haas
Soll Chef der auf Consumer Electronics fokussierten neuen Metro AG werden: Media-Saturn-CEO Pieter Haas
Foto: Media-Saturn

Der Vorstand der Metro AG bereitet die Bildung zweier unabhängiger und auf ihr jeweiliges Marktsegment spezialisierter Unternehmen durch die Aufteilung des Konzerns vor: einen Großhandels- und Lebensmittel-Spezialisten und ein auf Unterhaltungselektronik-Produkte und -Dienstleistungen fokussiertes Unternehmen. Das teilte der Handelskonzern nun in einer Mitteilung mit.

Beide Unternehmen sollen als separate Aktiengesellschaften mit jeweils eigener Börsennotierung, eigenständigem Unternehmensprofil sowie eigenem Vorstand und Aufsichtsrat etabliert werden. Ziel sei es, jeder der beiden Gesellschaften und ihren Managements die volle Kontrolle über die eigene Strategie zu geben. Dies würde den jeweiligen Kundenfokus noch mehr schärfen, das Wachstum der Geschäfte beschleunigen, Strukturen vereinfachen, Umsetzungsgeschwindigkeiten erhöhen und die operative Leistung insgesamt verbessern. Beide Unternehmen sollten zudem eigenständig über Akquisitions- und Kooperationsmöglichkeiten entscheiden und so die jeweilige Expansionsstrategie selbst bestimmen können.

Noch ist allerdings nichts entschieden: Vorstand und Aufsichtsrat der Metro AG werden über die Aufteilung des Handelskonzerns nach weiterer intensiver Prüfung und Beratung entscheiden. Sollten die weiteren Prüfungen positiv ausfallen und die Aktionäre zustimmen, so wird die Umsetzung der Aufteilung bis Mitte 2017 angestrebt.

Media-Saturn-Chef sieht große Chancen

Es ist vorgesehen, dass Olaf Koch künftig das Großhandels- und Lebensmittel-Geschäft führen würde, während Pieter Haas, derzeit Mitglied des Vorstands der Metro AG und CEO von Media-Saturn, die Leitung der Consumer Electronics Gruppe übernähme. Die Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim unterstützen das Vorhaben des Vorstands der Metro AG, zwei unabhängige Unternehmen zu schaffen.

Auch Media-Saturn-Chef Pieter Haas begrüßt die Aufteilungspläne: "Wir begrüßen den Plan der Metro, zwei eigenständige börsennotierte Unternehmen zu bilden, außerordentlich. Seine Umsetzung würde für unser Consumer Electronics Geschäft klare und deutliche Vorteile bedeuten. Wir hätten künftig eine Mehrheitsgesellschafterin, die sich ausschließlich auf unsere Branche konzentriert und wir wären der Kern ihrer Aktivitäten. Wir sehen großes Potenzial, dass die so geschaffene Consumer Electronics Gruppe verstärkt in Zukunftsthemen investieren und damit den Wert der gesamten Gruppe für unsere Kunden, Partner und Gesellschafter sowie für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern wird."

Metro-Portfolio wurde bereits bereinigt

Metro-Chef Olaf Koch erklärt zu den Plänen: "Wir haben unsere Kerngeschäfte im Verlauf der vergangenen Jahre erfolgreich neu aufgestellt und gleichzeitig unsere Konzernbilanz deutlich gestärkt." Mit dem Verkauf von Galeria Kaufhof im Jahr 2015 sowie weiteren Portfoliomaßnahmen der vergangenen Jahre, wie dem Verkauf von METRO Cash & Carry Vietnam und Real International, hat der Handelskonzern bereits wichtife Vorleistungen geschaffen.

"Sowohl das Großhandels- und Lebensmittel-Geschäft, als auch die Consumer Electronics-Sparte haben sich wirtschaftlich kontinuierlich verbessert, weisen einen stetigen Erfolgskurs aus und sind damit bestens für eine eigenständige Zukunft gerüstet", erklärt Koch. "Unsere Aktionäre würden Anteile an zwei hervorragend positionierten Marktführern erhalten, die sich noch stärker auf ihre jeweiligen Geschäfte konzentrieren und dadurch noch größeren Wert für Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner schaffen würden." (rw)

Zur Startseite