Fettnäpfchen erfolgreich vermeiden

Mit Manieren zum Erfolg im Job

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Gutes Benehmen sollte eigentlich selbstverständlich sein. Trotzdem tritt man oft ungewollt in Fettnäpfchen: falsche Begrüßung, störendes Hantieren mit dem Handy oder unvorsichtiges Lästern vor Kollegen. Unsere Knigge-Tipps zeigen, wie Sie die größten Fallen geschickt umgehen.

Im Geschäftsalltag kann man überall leicht anecken. Schnell hinterlässt man bei seinem Gegenüber einen schlechten Eindruck, ohne es selbst zu merken. Das fängt schon bei so vermeintlich banalen Dingen wie der Begrüßung oder der Anrede an. Oder sind Sie sich beispielsweise immer sicher, wie in E-Mails die Ansprechpartner anzureden sind?

Wer Fettnäpfchen im Job vermeiden will, sollte einige Regeln beachten. Denn mit einer korrekten Begrüßung allein ist es noch lange nicht getan.
Wer Fettnäpfchen im Job vermeiden will, sollte einige Regeln beachten. Denn mit einer korrekten Begrüßung allein ist es noch lange nicht getan.
Foto: YURALAITS ALBERT - Shutterstock.com

Ein Klassiker ist auch immer wieder die richtige Kleidung. Wäre für das Meeting doch eine Krawatte angebracht, oder mache ich mich damit lächerlich? Frauen können im Business auch sehr schnell in die falsche Klamottenkiste gegriffen haben – okay für die Freizeit, aber bitte nicht im Unternehmen.

Und wer fühlte sich nicht schon einmal gestört über die Manieren des Kollegen, egal ob im Meeting oder zu Tische? Und dann fragt man sich: Merkt der Kollege eigentlich gar nicht, dass er kein Benehmen hat?

Wir stellen für Sie die sieben wichtigsten Knigge-Tipps für den Geschäftsalltag zusammen.

1. Anrede in E-Mails

Wie lautet die korrekte Anrede in einer E-Mail an mehrere Empfänger, bei der alle bis auf einen Adressaten normalerweise mit "Du" angeredet werden? Sollte man Sie einzeln anreden, also "Sehr geehrter Herr Schmitz, hallo Hans, hallo Fritz, ..."?

Das meinen unsere Benimm-Expertinnen Anke Quittschau und Christina Tabernig :

Anke Quittschau (rechts) und Christina Tabernig von der Agentur Korrekt sind Expertinnen in Sachen gutes Benehmen im Geschäftsumfeld.
Anke Quittschau (rechts) und Christina Tabernig von der Agentur Korrekt sind Expertinnen in Sachen gutes Benehmen im Geschäftsumfeld.
Foto: Korrekt

"Bei einer Mail mit wenigen Empfängern, empfiehlt es sich, alle Empfänger persönlich anzusprechen. Dabei sollten Sie die Rangfolge beachten, der Höchstrangige steht an erster Stelle (unabhängig vom Geschlecht). Ist also Herr Schmitz der Höherrangige, und mit Hans und Fritz duzen Sie sich, ist der Vorschlag genau der Richtige: "Sehr geehrter Herr Schmitz, hallo Fritz, hallo Hans,...". Dies gilt jedoch nur, wenn die E-Mail intern genutzt wird. Geht die E-Mail auch an Kunden, sollten Sie immer die "Sie-Anrede" wählen.

Geht eine E-Mail an mehrere Empfänger, die nicht alle persönlich angesprochen werden sollten, kann man durchaus die Ansprache "Liebe Kollegen" wählen. Diese sollte jedoch zur persönlichen Beziehung der Beteiligten passen. Wem die Anrede "Liebe ..." zu vertraulich und die Standardvariante "Sehr geehrte Damen und Herrn" zu langweilig scheint, kann auch einen Tagesgruß einsetzen, etwa "Schönen guten Morgen, Kollegen!". Auch die die Variante "Hallo Kollegen" ist heute durchaus akzeptiert, allerdings nur unternehmensintern. "

2. Wann Männer auf Krawatten verzichten können

Was bedeutet Business Casual für Männer?

Das meinen unsere Benimm-Expertinnen Anke Quittschau und Christina Tabernig:

Keine Krawatte zum Anzug trägt der Herr, wenn der Dresscode "Business Casual" heißt. Dieser bedeutet immer: Anzug ohne Krawatte – und nicht weniger. Es sind also keine Jeans damit gemeint, wie viele Herren denken. Ein Button-down-Hemd zum Anzug oder eine Kombination ist hier perfekt. Im Sommer können Männer auch einen hellen Baumwollanzug ohne Krawatte tragen.

Lesetipp: Dresscodes im Job

3. Was Frauen im Vorstellungsgespräch anziehen sollten

Was ziehe ich zum Vorstellungsgespräch an? Ist ein Kostüm in größeren Unternehmen Pflicht? Wie kann ich den ersten Eindruck auf das Gegenüber mit meiner Kleidung beeinflussen?

Das meinen unsere Benimm-Expertinnen Anke Quittschau und Christina Tabernig:

"Das Vorstellungsgespräch ist einer der wichtigsten Tage im Leben. Das Outfit sollte modern wirken, aber trotzdem die klassischen Richtlinien einhalten. Nur wenige Sekunden dauert der erste Eindruck, kann aber bestimmend für Ihre Chancen sein und bestimmt über das Gelingen oder Misslingen des Bewerbungsgesprächs. Frauen stehen in der Business-Kleidung mehr Farben zur Auswahl als Männern. Im Sommer eignen sich neben den klassischen Business-Farben (schwarz, grau, dunkelblau) auch gedeckte Farben wie beige und Pastelltöne. Verzichten Sie auf aufdringliches Rot oder Pink.

Wichtig ist, dass man sich darin wohlfühlt und nicht verkleidet wirkt. Die Kleidung sollte weder zu lässig noch zu gestyled sein. Ob Kostüm mit Rock oder Hosenanzug spielt keine Rolle.

Bei einem Rock sollte man im eigenem Interesse auf die Länge achten: Zu kurz wirkt wenig kompetent, die ideale Länge ist eine Handbreit über dem Knie. Verzichten sollten Frauen auf erotische Signale wie transparente Blusen oder tiefe Ausschnitte. Auch im Hochsommer sollte man Strümpfe zum Rock anziehen und auf Sandaletten verzichten, bei denen die Zehen zu sehen sind. In konservativen Kreisen stößt dies immer noch auf Unverständnis. Gut gepflegte, geputzte Schuhe sind wichtig, die Höhe des Absatzes sollte 6 Zentimeter nicht übersteigen.

Das Make-Up sollte dezent sein: Lippenstift ja, aber nicht zu auffällig. Bitte achten Sie darauf, keine Überdosis Parfum zu benutzen. Sie sollen den künftigen Chef nicht betäuben, sondern lediglich ein gepflegtes Äußeres abgeben. Gehen Sie auch sparsam mit Accessoires um. Hier gilt die Regel: weniger ist mehr!

Die Frisur sollte gepflegt und natürlich erscheinen. Sowohl hochgesteckt als auch offen sind erlaubt. Aus dem Gesicht gekämmt ist aber eine gute Wahl. Dies wirkt aufgeräumt und kompetent.

Machen Sie keine Unterschiede in Ihrem Auftreten, ob mittelständisch oder großes Unternehmen. Gut ist, wenn Sie immer einen Tick besser gekleidet sind als die Mitarbeiter, nicht aber als der künftige Vorgesetzte.

Lesetipp: Erster Arbeitstag – so punkten Sie bei den neuen Kollegen

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