Tipps zur Niederlassungsgründung

Mitarbeiter in Osteuropa auswählen und binden

08.02.2013

Interkulturelle Kompetenz

c) Haupt-Zusatzkriterium "Interkulturelle Kompetenz":

Interkulturelle Kompetenz ist die Kompetenz zum Kommunizieren, Betreiben und Erreichen von Ergebnissen in einem länderübergreifenden Umfeld. Dazu gehören auch kognitive Aspekte, etwa die Fähigkeit zu lernen, die Bereitschaft, andere Lebens-, Arbeits- und Verhaltensweisen zu akzeptieren, sich anzupassen, also insgesamt offen zu sein.

Bei diesem Zusatzkriterium für Osteuropa und Russland gibt es ebenfalls generationsbedingte Besonderheiten des Assessment-Prozesses und des Management-Audits

- Die ältere Generation hat wenig Gefühl für interkulturelle Kompetenz. In der Sowjetzeit war Russland das bestimmende Land, und die ältere Generation pflegt noch immer diese Einstellung und erwartet von anderen, sich anzupassen. Das Verständnis für verschiedene Kulturen ist gering. Deshalb muss besonders bei dieser Zielgruppe diese Fähigkeit gemessen und beurteilt werden.

- Die "Perestroika”-Generation hat auf die harte und praktische Weise gelernt, diesen Aspekt im geschäftlichen Umgang mit Ausländern zu beachten - durch Fehler und verlorene Aufträge. Niemand vermittelte ihnen das diesbezügliche Wissen, es ließ sich nur aus Erfahrungen beziehungsweise intuitiver kognitiver Kompetenz sowie aus menschlichen Interaktionen ableiten. Das Assessment dieser Kompetenz ist deshalb in dieser Gruppe von besonderem Interesse.

- Die junge Generation betrachtet diese Fähigkeit als vorhanden, solange sie nicht mit ernsthaften Projekten auf einem internationalen Level konfrontiert wird. Wenn die Vertreter dieser Generation diese Fähigkeit als selbstverständlich annehmen, sind sie häufig von den gemachten Erfahrungen frustriert. Beim Auditieren dieser Kompetenz ist zu prüfen, wie sie mit Frustration umgehen, wie sie lernen und ob sie motiviert sind, fortzufahren und ihre Ziele zu erreichen.

- Die Expatriate-Zielgruppe zeigt eine komplett andere Tendenz als die ältere Generation. Ihr Be-zugswert wird durch den Standard in westlichen Ländern, in denen sie arbeiteten, charakterisiert. Sie erwarten, dass die lokalen und nativen Kulturen sich entsprechend anpassen und ihr Verhalten ändern. Das führt zu zahlreichen Konflikten, in denen sie Hartnäckigkeit und wenig Kompromissbereitschaft zeigen.

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