Nachteile für Softwareanbieter?

23.04.2007

Die deutsche IT-Wirtschaft lehnt eine elektronische Hintertür zur Durchsuchung von Computern ab. "Verdeckte Zugriffe der Behörden über Trojaner würden PC-Anwender verunsichern und der IT-Industrie schaden", betont Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom).

Wenn die Bundesregierung eine obligatorische Hacker-Schnittstelle für Ermittler einführen würde, hätten Internetnutzer kein Vertrauen mehr in Virenscanner und andere Sicherheitsprogramme. "Der sehr gute Ruf deutscher Sicherheitsprodukte könnte dadurch schwer beschädigt werden. Für die Anbieter wäre das ein massiver Wettbewerbsnachteil", so Rohleder.

Privatnutzer und Firmen müssten sich auf die Vertraulichkeit ihrer Daten verlassen können. "Das ist nicht zuletzt für Unternehmen wichtig, die mit sensiblen Informationen umgehen", betont der Bitkom-Hauptgeschäftsführer. "Beim konkreten Verdacht einer Straftat sieht das natürlich anders aus - aber dafür reicht das geltende Recht."

Auch bringe es wenig, in Zeiten der globalen Internetkommunikation auf nationale Sicherheitslösungen zu setzen. "Dieses Thema muss die Bundesregierung international diskutieren - mindestens auf europäischer Ebene." Bisher gibt es in Deutschland keine gesetzliche Grundlage für verdeckte PC-Zugriffe. Marzena Fiok

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