Netzagentur mit Ergebnis der Frequenzauktion zufrieden

21.05.2010
Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

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MAINZ (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur zeigt sich mit dem Ausgang der am Donnerstag beendeten Mobilfunkfrequenz-Auktion in Deutschland zufrieden. Die erzielten Gesamterlöse von knapp 4,4 Mrd EUR seien ein realistisches Ergebnis und spiegelten den Marktwert des verkauften Spektrums wider, sagte Behörden-Präsident Matthias Kurth am Freitag in Mainz, wo der Regulierer in einer ehemaligen Kaserne die Versteigerung abgehalten hatte.

Die Auktion hatte am 12. April begonnen. Dabei kam soviel Spektrum unter den Hammer wie niemals zuvor - insgesamt 360 Megahertz aus den Frequenzbereichen 800 Megahertz (MHz), 1,8 Gigahertz (GHz), 2 GHz sowie 2,6 GHz. Kurth hatte zu Beginn der Auktion gesagt, die Versteigerung stelle die Weichen für das zu erwartende "gigantische" Datenwachstum. Zugelassen waren die vier Mobilfunkanbieter T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2.

Besonders attraktiv war das 800-MHz-Frequenzband, welches im Zuge der Abschaltung des analogen Rundfunks frei wurde und die vergleichsweise höchste Reichweite hat. Die hier zum Verkauf stehenden Frequenzen wurden in sechs Blöcken vergeben und sind an die Verpflichtung zum Netzausbau gekoppelt, durch die bisher nicht erschlossene Gebiete mit breitbandigem Internet versorgt werden sollen.

Letztlich haben sich im 800-MHz-Bereich die Deutsche Telekom, Vodafone und O2 jeweils zwei Blöcke gesichert und damit die KPN-Tochter E-Plus ausgestochen. Insgesamt legen die drei Konzerne dafür fast 3,6 Mrd EUR auf den Tisch. E-Plus hatte bereits vor der Versteigerung durchblicken lassen, im 800-MHz-Bereich Kostendisziplin walten zu lassen. E-Plus-Chef Thorsten Dirks sagte am Freitag, sein Unternehmen sei grundsätzlich offen für Kooperationen.

Das meiste Spektrum bei der Auktion stammte aus dem GHz-Bereich. Laut Analysten waren hier mit Blick auf die kommende Generation von Mobilfunknetzen vor allem die 2,6-GHz-Frequenzen interessant. Kurth betonte, dass aus seiner Sicht keiner der Bieter bei der Auktion leer ausgegangen sei. Alle Unternehmen hätten ihr bereits vorhandenes Spektrum mehr als verdoppeln können.

Mit Blick das gesamte in der Versteigerung angebotene Spektrum investiert laut Angaben der Netzagentur Vodafone mit 1,42 Mrd EUR die höchste Summe in neue Frequenzen, gefolgt von dem Telefonica-Ableger O2 mit 1,38 Mrd EUR und der Telekom mit knapp 1,3 Mrd EUR. Für E-Plus ergibt sich aufgrund der Zurückhaltung im Bereich 800 MHz eine Investitionssumme von nur 283,6 Mio EUR.

Die Einschätzungen zu möglichen Gesamterlösen aus der Versteigerung hatten im Vorfeld recht weit auseinander gelegen. Allerdings war kein Experte ernsthaft davon ausgegangen, dass die Einnahmen von rund 50 Mrd EUR aus der UMTS-Auktion im Jahr 2000 auch nur annähernd erreicht werden. Kurth bekräftigte am Freitag, dass es dem Regulierer bei der jüngsten Versteigerung nicht um Erlösmaximierung gegangen sei.

Webseite: http://www2.bundesnetzagentur.de/frequenzversteigerung2010 - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107; tmt.de@dowjones.com DJG/phg/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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