Kardio-Check des Systems

Neue Herausforderungen für das Netzwerk-Monitoring

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Die Konvergenz der Netze und Virtualisierung

Software-Defined Networking (SDN) bezeichnet Accenture-Berater Markus Beckmann als wichtigen Trend mit Blick auf ein vereinfachtes Netzwerkmanagement in einer zunehmenden Datenflut und Komplexität in WAN-Welten.

Bei der Virtualisierung kommt es laut Feussner unter anderem darauf an, die den Hypervisor verlassende und die virtuelle Machine-2-Machine-Kommunikation innerhalb des Hypervisors sichtbar zu machen. Mit dem Brocade Network Advisor lasse sich zum Beispiel der Datenverkehr des Hypervisors per sFlow überwachen und über ein VMware-Plugin die virtuelle Maschine samt Netzwerk- und SAN-Parameter visualisieren.

Übersichtlich: Der Network Advisor von Brocade bietet im Dashboard den kompletten Überblick über IP-Traffic und SAN.
Übersichtlich: Der Network Advisor von Brocade bietet im Dashboard den kompletten Überblick über IP-Traffic und SAN.
Foto: Brocade

Als ersten Kernfokus nennt VMware-Mann Breneis die weitere Konvergenz der Netze. Themen wie iSCSI, FCoE (Fibre Channel over Ethernet), Voice und Video brächten vormals getrennte Management-Domänen zusammen, wodurch die frühere klare Trennung der Element-Manager verschwimme. Im Rechenzentrum werde der Trend durch die Netzwerk-Virtualisierung vorangetrieben.

"Die Frage, wie für Overlay-Netze und Transportnetze ein End-zu-End-Management zur Verfügung gestellt werden kann", sieht der VMware-Manager als ein entscheidendes Thema für die Netzwerkmanagement-Tools der Zukunft. Die großen Datenmengen, die aus den Systemen der Overlay- und Transportnetze zusammen kämen, müssten korreliert und visualisiert werden.

Was ist in der private Cloud zu beachten

"Die Korrelation (Übereinbringen) der Daten und intelligente Methoden mit automatischen Lernmöglichkeiten" sind für den VMware-Manager denn auch entscheidende Kriterien beim Netzwerkmanagement in der privaten Cloud. Managementlösungen mit statischen Regelwerken kämen da angesichts der hohen Dynamik und großen Workloads schnell an ihre Grenzen. Es böten sich daher Systeme wie VMwares vCenter Operations Management Suite an, die in der Lage sind, Daten verschiedenster Quellen einschließlich Virtualisierungsumgebungen, Storage-, Overlay- und Transportnetz zu sammeln, um dann eine "Baseline" des normalen Verhaltens der Umgebung zu generieren. Bei Abweichungen von dem dynamisch erlernten Verhalten werden Warnsignale ausgegeben - möglichst noch vor Auftreten ernster Probleme.

Im Blick: Der Center Operations Manager von VMware bietet Überblick über die komplette virtuelle Infrastruktur.
Im Blick: Der Center Operations Manager von VMware bietet Überblick über die komplette virtuelle Infrastruktur.
Foto: VMware

In einer virtualisierten Infrastruktur oder einer privaten Cloud seien derartige Funktionen essentiell. Die Lösung sollte jedoch "keinen Unterschied zwischen physischen und den virtuellen Systemen kennen und alle Komponenten einbeziehen", betont Breneis. Aus der Serverperspektive heraus müsse das Monitoring in der abgeschotteten Wolke naturgemäß von innen erfolgen, aus Nutzersicht aber von außen.

"Die Anforderungen der privaten Cloud erweitern sich dahingehend, dass das Management und das Monitoring nicht nur einzelne Systeme überwachen, sondern dass eine Lösung hier im Stande sein muss, komplexe Abhängigkeiten zwischen Netzwerk, Servern und verteilten Applikationen abbilden zu können", erklärt indes Brocade-Manager Feussner und weist auf OpenStack in Verbindung mit dem Brocade VCS Plugin oder anderen Plugins als Lösung hin.

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