Kardio-Check des Systems

Neue Herausforderungen für das Netzwerk-Monitoring

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Plattformunabhängigkeit und Automatisierung

Apropos komplexe Abhängigkeit zwischen den Systemkomponenten: Da die Komplexität in heterogenen Umgebungen mit mehreren Server- und mobilen Betriebssystemen (Stichwort BOYD) sowie mit einer Vielzahl unterschiedlicher Hardware und Software eher zunimmt, sieht Feussner zwei grundlegende Herausforderungen für die Management- und Monitoring-Lösungen: Auf der einen Seite ist das der Multivendor-Support, auf der anderen Seite sind es standardisierte Monitoring-Schnittstellen wie SNMP und API. Worauf es ankommt, ist eine möglichst große Plattformunabhängigkeit. Schließlich ist die Überwachung einheitlicher Server schon Herausforderung genug für Administratoren. Die wenigsten Unternehmen leisten sich noch Spezialisten für jede Plattform. Multi-Vendor- und Multi-Plattform-Support kann daher durch weniger Komplexität und Administrationsaufwand helfen, Kosten zu sparen.

Eine deutliche Kostenersparnis versprechen auch weitgehende Automatismen beim Monitoring. Nach Analystenschätzung könne ein Vollzeitbeschäftigter durch manuelle Administration elf UNIX- oder 30 Windows-Server betreuen, was bei Umgebungen mit 1.000 Servern 30 bis 100 Administratoren erfordern würde, rechnen die Kollegen von IT-Administrator.de vor. Kein Unternehmen könne sich die große Anzahl an Mitarbeitern leisten. Breneis hält die genannte Zahl für einen realistischen Wert, der sich auch bei den VMware-Kunden widerspiegele. Doch: "In größeren Unternehmen und in MSDCs (Massive Scalable Datacenters) wird dieses Verhältnis sicherlich höher ausfallen - eher gen hunderte bis tausende virtuelle Systeme pro Admin. Und ja - ein hoher Automatisierungsgrad ist Grundvoraussetzung für diese Werte", so der Teamleiter Channel Systems Engineers bei VMware.

Tagtägliche Admin-Aufgaben müssen ihm zufolge - auch zugunsten einer gleichbleibend hohen Qualität - sogar komplett automatisiert sein. Die Kunden oder die zuständigen Abteilungen sollten sich im Gegenzug mit modernen Workflow Engines beschäftigen und ihre bisher eingesetzten statischen Skripts und Ähnliches überdenken. Wichtig sei hierbei, dass die eingesetzten Komponenten und Lösungen über APIs verfügen und somit von außerhalb gesteuert werden können. Wie weit die Automatisierung gehen soll, sei jedem Unternehmen selbst überlassen. Der Automatisierungsgrad sei allerdings ein wichtiger Faktor, "um den Betrieb der IT als ITaaS abzubilden und von den Vorteilen hinsichtlich CapEx- und OpEx-Einsparungen voll profitieren zu können", meint Breneis.

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