Rechenzentrum 2016

Neue RZ-Software von Microsoft und VMware

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Microsoft Power BI und Big Data mit Hadoop

Sie können mit SQL Server 2016 auf verschiedene Datenquellen zugreifen, um Daten zu analysieren. Neben herkömmlichen relationalen Datenbanken, können Sie auch nicht-relationale Datenbanken für Analysen und Berichte mit der proprietären Microsoft-Erweiterung T-SQL abfragen. So ist die Anbindung von Hadoop in diesem Bereich kein Problem, da sich diese Daten mit T-SQL abfragen lassen.

Auf diesem Weg können Sie Data Lakes anlegen, in denen alle Ihre Daten gespeichert sind. Diese Daten lassen sich mit SQL Server 2016 analysieren. Praktische Anwendung ist das Füllen von Tabellen auf SQL Servern mit Daten aus Hadoop oder anderen relationalen Quellen.

Power Query kann für Analyse und für das Erstellen von Berichten verwendet werden. Auch hier können die abgefragten Daten aus verschiedenen Quellen stammen und auch in unterschiedliche Datenmodelle integriert werden. In SQL Server 2016 können Sie die Integration Services zusammen mit Power Query nutzen. Haben Sie also Integrationsprojekte mit Power Query erstellt, können Sie diese in den Integration Services weiter verwenden.

Microsoft hat mit der neuen Version Power BI eine neu entwickelte Analyseplattform zur Verfügung gestellt, mit der Business-Anwender ohne Entwicklererfahrung eigene Dashboards für die Datenanalyse erstellen können. Der Cloud-Dienst unterstützt nicht nur die Verwendung von Daten in der Cloud und Microsoft Azure, sondern Sie können auch lokal betriebene SQL-Server an Power BI anbinden. Microsoft Power BI bietet die Möglichkeit Datenquellen, die an die Umgebung angebunden sind, in Echtzeit auszuwerten. Über Agenten und Connectoren können Unternehmen problemlos auch Datenbanken, ERP-Systeme und andere Serverlösungen im internen Netzwerk zur Verfügung stellen.

Microsoft Azure Stack

Microsoft Azure Stack bringt die Azure-Technologien direkt in das eigene Rechenzentrum. Unternehmen können eine Hybrid-Cloud aufbauen, und die gleichen Werkzeuge und Vorlage für die Private und die Public Cloud verwenden. Der lokale Azure Stack lässt sich mit Microsoft Azure verbinden, sodass Unternehmen zum Beispiel nur noch eine Vorlage für VMs benötigen, diese aber überall nutzen können. Die Verwaltung erfolgt über ein Portal, wie in Microsoft Azure. Dazu setzt Azure Stack auf die Technologien von Windows Server 2016.

Microsoft Azure Stack können Administratoren im lokalen Netzwerk testen, benötigen aber einen Server mit mindestens 64 GByte Arbeitsspeicher.
Microsoft Azure Stack können Administratoren im lokalen Netzwerk testen, benötigen aber einen Server mit mindestens 64 GByte Arbeitsspeicher.
Foto: Thomas Joos

Unternehmen, die gerne die Azure-Technologien nutzen wollen, aber ihre Daten nicht in die Cloud auslagern wollen, können mit dem Azure Stack die Kontrolle behalten, dabei aber auf die Vorteile des Azure-Stacks setzen.

SharePoint 2016

Auch SharePoint 2016 steht in den Startlöchern. Die neue Version profitiert vor allem von Funktionen aus SharePoint Online in Office 365, das es die gleichen Funktionen enthält. On-Premise-Installationen von SharePoint 2016 arbeiten also eng mit Office 365 zusammen. Hier wird es Hybrid-Szenarien geben, bei denen lokale Installationen perfekt mit Office 365 zusammenarbeiten, zum Beispiel für die Datensuche.

Außerdem lassen sich mit SharePoint 2016 über OneDrive for Business eigene Cloud-Speicher zur Verfügung stellen, die mit Exchange 2016 besser zusammenarbeiten. Anwender können, anstatt Anhänge, Links aus OneDrive versenden. Das entlastet deutlich die Exchange-Datenbanken und verbessert die Produktivität der Anwender.

Die Inhaltsdatenbanken in SharePoint 2016 dürfen jetzt deutlich größer werden als in den Vorgängerversionen. Das gilt auch für Websitesammlungen pro Inhaltsdatenbanken. Hier sind jetzt bis zu 100.000 Sammlungen möglich, SharePoint 2013 unterstützt maximal 10.000. Auch die maximale Dateigröße wurde von 2 GByte auf 10 GByte erhöht. Wird ein Dokument innerhalb der Umgebung verschoben, bleiben die Links für den Zugriff gleich.

Microsoft BizTalk Server 2016 und Dynamics AX

In diesem Jahre werden auch neue Versionen von BizTalk Server und Dynamics erwartet. Microsoft Dynamics AX (ehemals Acapta) ist eine globale, leistungsstarke Lösung für Enterprise Resource Planning (ERP). Dagegen ist BizTalk ein Enterprise Service Bus, mit dem Geschäftsprozesse automatisiert werden können.

Die beiden neuen Versionen arbeiten mit SQL Server 2016 zusammen. Auch Windows Server 2016 und die neuen Versionen von System Center und Visual Studio werden unterstützt. Außerdem lassen sich beide Lösungen besser an Microsoft Azure anbinden. Dabei stehen hier die hybriden Installationen im Vordergrund. In puncto Hochverfügbarkeit gibt es auch Verbesserungen. Denn beide Produkte unterstützen die neuen Hochverfügbarkeits-Funktionen in SQL Server 2016.

VMware vSphere 6.5

Ob VMware in diesem Jahr den Nachfolger von vSphere 6 vorstellt ist noch nicht klar, aber zu erwarten. Bereits auf der VMworld 2015 gab es erste Informationen zur neuen Version. Es soll zum Beispiel möglich sein vCenter-Server, auf Basis von Windows, direkt zur vCenter Appliance zu migrieren. Interessant ist dazu das Youtube-Video "INF4528 - vCenter Server Appliance VCSA Best Practices & Tips Tricks". Weitere Details sind noch nicht bekannt, aber spätestens auf der VMworld 2016 vom 28.08. bis 01.09.2016 werden Neuerungen und vielleicht sogar schon eine Beta-Version erwartet. Administratoren sollten sich also vorbereiten.

VMware Virtual SAN 6.2

Die Hyper Converged Software (HCS) Virtual SAN von VMware ist in der neuen Version 6.2 verfügbar und lässt sich in vSphere 6 integrieren. Die Komprimierung der Daten und die Deduplizierung wurde deutlich verbessert. Darüber hinaus soll die neue Funktion Erasure Coding die nutzbare Speicherkapazität verdoppeln, ohne die Ausfallsicherheit zu beeinträchtigen.

Die Verwaltung erfolgt weiter über Speicherrichtlinien. Außerdem will VMware auch sogenannte Virtual SAN Ready Nodes (vorzertifizierte Serverkonfigurationen) anbieten. Dabei soll es sich um speziell angepasste Server von Dell, Fujitsu und anderen Herstellern handeln. (hal)

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