IT-Silos dominieren noch

Nicht vorbereitet für Big Data

13.11.2012
Von Hartmut  Wiehr

Für Lünendonk ist die "Technologie bereit für Big Data", allerdings seien es die Unternehmen noch nicht. Ihre IT sei zum einen in traditioneller Weise in Siloform aufgestellt, was die gemeinsame und schnelle Nutzung von gespeicherten Daten verhindere. Sie erst einzeln und zeitaufwändig in ein gemeinsames "Data Warehouse" zu kippen, sei für die aktuellen Anforderungen nicht mehr ausreichend.

Externe Daten haben hohen Stellenwert

Einen hohen Stellenwert hätten in diesem Prozess externe Daten, um Informationen über Anbieter, Interessenten und Kunden einzuholen. Bei Lünendonk ist man der Ansicht, dass eine Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche mit ihren spezifischen Informationen "nur mit einer durchgängigen Datenstrategie und -struktur garantiert werden kann".

1986 betrug der Anteil der digitalen Daten erst ein Prozent, 2007 waren es schon 94 Prozent: Diese Erkenntnis und ihre Konsequenzen sind noch nicht bei allen Unternehmen angekommen. Ihr digitaler Datenschatz kümmert vor sich hin.
1986 betrug der Anteil der digitalen Daten erst ein Prozent, 2007 waren es schon 94 Prozent: Diese Erkenntnis und ihre Konsequenzen sind noch nicht bei allen Unternehmen angekommen. Ihr digitaler Datenschatz kümmert vor sich hin.
Foto: Lünendonk

Unter diesem Aspekt lassen sich das Internet und Cloud-Anwendungen gut in neue Analysetechniken einbauen. Im World Wide Web sind auch seriöse Daten relativ problemlos erreichbar, und Cloud- und On-Demand-Lösungen können in Kooperation von Geschäftspartnern genutzt werden. Über das Internet stehen darüber hinaus diverse Möglichkeiten (neben Amazon zum Beispiel auch in den "City Clouds" von IBM und seinen Partnern) zur Verfügung, für begrenzte Zeiträume externe Rechnerkapazität flexibel anzumieten. Big-Data-Lösungen lassen sich auf diese Weise gut skalieren, falls es in Peakzeiten wie zum Beispiel in der Weihnachtssaison erforderlich wird.

Zuständigkeiten ungeklärt

So schön alles in der Theorie klingt, im Arbeitsalltag fehlen aber vielfach noch die organisatorischen Voraussetzungen. So meint der Lünendonk-Partner SAS, dass bei vielen Handelsunternehmen das Thema "Big Data" "noch in den Kinderschuhen" stecke. "Oftmals ist intern nicht geregelt, in welchen Zuständigkeitsbereich die Informationsaufbereitung fällt, die einheitlich für das ganze Unternehmen funktionieren muss", sagt in diesem Zusammenhang Wolf Lichtenstein, Vice President der DACH-Region bei SAS.

Um einen bleibenden Mehrwert zu schaffen, müssten sowohl Finanz- und Markt- als auch Kunden- und Prozessdaten gesammelt und miteinander verknüpft werden. Ohne eine ernst gemeinte Kooperation der unterschiedlichen Fachbereiche werde es nichts mit "Big Data". Technik allein ist eben nicht alles.

(Dieser Beitrag wurde von der ChannelPartner-Schwesterpublikation CIO übernommen / rb)

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