Mobilfunknetzausrüstung

Nokia Siemens verhandelt über Nortel-Sparte

12.03.2009
Telekomausrüster Nokia Siemens Networks ist einem Zeitungsbericht zufolge an einem Teil des insolventen kanadischen Wettbewerbers Nortel Networks Corp interessiert. Das Gemeinschaftsunternehmen der Münchener Siemens AG und der finnischen Nokia Oy verhandle mit Nortel über einen Kauf der Sparte für Mobilfunknetzausrüstung, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf informierte Personen.

Telekomausrüster Nokia Siemens Networks ist einem Zeitungsbericht zufolge an einem Teil des insolventen kanadischen Wettbewerbers Nortel Networks Corp interessiert. Das Gemeinschaftsunternehmen der Münchener Siemens AG und der finnischen Nokia Oy verhandle mit Nortel über einen Kauf der Sparte für Mobilfunknetzausrüstung, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf informierte Personen.

Auch der Geschäftsbereich, der Kommunikationslösungen für Unternehmen anbietet, soll dem Bericht zufolge verkauft werden. Hier seien die ehemalige Siemens-Tochter Siemens Enterprise Networks (SEN) und der US-Konzern Avaya Inc als Bieter im Gespräch. Siemens hatte im vergangenen Jahr die Mehrheit und operative Kontrolle an SEN an den US-Finanzinvestor Gores verkauft, ist an SEN aber noch mit 49 Prozent beteiligt.

Die in Frage stehenden Geschäftsbereiche haben 2008 einen Umsatz von 6,7 Milliarden Dollar erzielt. WSJ hat von Nortel sowie von Avaya, Gores und Siemens keinen Kommentar zu den Informationen erhalten.

Nortel - einst das größte Unternehmen Kanadas - kämpft mit rückläufigen Umsätzen im Mobilfunkbereich. Zudem wurde zuletzt der geplante Verkauf von Aktiva zunehmend schwieriger. Im Zuge des Telekombooms übertraf der Marktwert von Nortel im Jahr 2000 die Marke von 250 Milliarden Dollar; inzwischen liegt er unter der Milliardengrenze.

Das Unternehmen hat im Januar 2009 Gläubigerschutz beantragt. Damit sollte die Weiterführung der Geschäfte und die Sanierung des Konzerns ermöglicht werden. "Wir stellen fest, dass mit einem Verkauf mehr Wert erzielt werden kann als mit einer Sanierung", zitiert das WSJ nun eine der nicht näher bezeichneten Quellen. Damit verdichten sich die Anzeichen, dass Nortel, die seit Januar 2009 unter Gläubigerschutz steht, keine Restrukturierung anstrebt, sondern zerschlagen wird. (Dow Jones/rw)

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