OKI: Kampfansage an HP

04.12.2006
OKI will im nächsten halben Jahr Marktführer HP an den Kragen und dessen Position im A3-Farblaser-Segment einnehmen. Wie das gehen soll, erklärte Frank Prünte, Director Sales & Customer Service bei OKI, im Gespräch mit ChannelPartner.

Von Boris Böhles

Wir wollen in den nächsten sechs Monaten Marktführer bei A3-Farbdruckern werden", erklärt Frank Prünte, Director Sales & Customer Service bei OKI. Wahrlich ein ehrgeiziges Ziel, lag doch OKIs Farblaser-A3-Marktanteil im ersten Halbjahr 2006 nach IDC-Angaben mit 17,1 Prozent um gut 20 Prozent hinter Marktführer HP (37,6 Prozent).

Hinzu kommt, dass OKI im Druckergesamtmarkt vom dritten Quartal 2005 bis zum dritten Quartal 2006 an Boden verloren hat und mit seinen Geräten statt 5,1 nur noch mit 4,7 Prozent Anteil auf dem Markt vertreten ist (siehe Seite 12). Und das, obwohl OKI im laufenden Geschäftsjahr bis einschließlich März 2007 ein Umsatzwachstum von zirka zehn Prozent auf 104 Millionen Euro anpeilt.

Trotzdem soll der Wechsel an der Farblaser-A3-Spitze her. Den will OKI vor allem über den Preis mit der neuen Modellserie "C8600" erreichen. Die Serie ist ab sofort schon ab 1.608 Euro netto bei Bechtle erhältlich. Das sind satte 43,6 Prozent weniger als das A3-Farblaser-Einstiegsmodell "Laserjet 5550" von HP, das mit 2.851 Euro netto bei Bechtle gelistet ist. Auch andere Hersteller haben diesem Dumpingpreis nichts entgegenzusetzen.

Außerdem soll der C8600 besonders günstig im Farbausdruck sein und sich so vor allem für Banner- und Langformatdruck eignen. Bis März will OKI rund 3.000 Geräte der C8600er-Serie in Deutschland verkaufen. Hierzu sollen 2007 weitere neue A3-Produkte vorgestellt werden.

Treue zum Channel

Nach den personellen Veränderungen bei OKI, die mit dem Ausscheiden von Klaus Elias ihren Höhepunkt hatten, bekräftigt der Druckerhersteller seine klare indirekte Ausrichtung auf den Fachhandel: "Wir werden in der Kernausrichtung nichts ändern", sagt der seit Juni 2006 bei OKI tätige Prünte. Er wisse, dass der Markt sehr sensibel ist, und ahne, dass bei vielen nun die Frage aufkommt: Was passiert jetzt bei OKI?

Und deshalb bekräftigt Prünte, dass man auch in Zukunft kein Direktgeschäft anbieten werde. Die grundlegenden Werte bei OKI lägen auch in Zukunft in Partnerschaft, Loyalität zum Handel, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit.

Und das sind nicht nur leere Worte. So soll demnächst eine fünf Mann starke Vertriebsinnendienstabteilung geschaffen werden, die unter anderem den Kontakt zum Partner optimieren und für eine Entlastung der Außendienstmitarbeiter sorgen soll. Diese hätten dann laut Prünte mehr Zeit, etwa mit Partnern zum Kunden zu gehen.

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