Mehr Angebote, bessere Preise

Online-Shopper entdecken Weiße Ware



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Nachdem das Wachstum im Elektronik-Online-Handel lange Zeit vor allem von IT- und CE-Produkten getrieben war, wird Weiße Ware bei den Internetkäufern immer beliebter. Das unterstreicht eine Studie des ECC Köln - aber auch der Deutschlandstart des Haushaltsgeräte-Spezialisten AO.com.
Die ECC-Studie zeigt, wie sehr sich Online-Händler um attraktive Preise für Weiße Ware bemühen
Die ECC-Studie zeigt, wie sehr sich Online-Händler um attraktive Preise für Weiße Ware bemühen

Das vermeintlich unattraktive Produktsegment Weiße Ware nimmt im Online-Handel an Fahrt auf. Nicht nur fokussieren deutsche Top-Elektronikversender wie Cyberport und Notebooksbilliger.de vermehrt auf Großgeräte und Alltagselektronik, auch setzt der britische Haushaltsgeräte-Spezialist AO.com zum Sprung nach Deutschland an. Die im Vergleich zu IT und CE deutlich attraktiveren Margen dürften dabei auf Händlerseite eine wichtige Rolle spielen. Doch wird online gekaufte Weiße Ware auch für die Kunden immer interessanter, wie eine aktuelle Studie des E-Commerce-Center Köln an der IFH Köln (ECC Köln) zeigt:

Demzufolge sind insbesondere bei Küchengeräten Online-Shopper verstärkt auf der Suche nach Schnäppchen. Diese Kategorie macht mit rund 33 Prozent den deutlich größten Anteil der vom ECC Köln untersuchten Top-Online-Produkte aus - das heißt, Konsumenten vergleichen online besonders häufig die Preise von Küchengeräten. Auf Produktebene landen Kühl- und Gefrierschränke auf Platz eins der Top-Online-Produkte - noch vor Fernsehern, Smartphones und Notebooks. "Gerade bei kostspieligen Anschaffungen wie Küchengeräten oder Fernsehern sind viele Konsumenten besonders preissensibel. Und oft lohnt sich der Vergleich: Immer mehr Online-Shops setzten auf eine dynamische Preisgestaltung oder Rabatt-Aktionen in Preissuchmaschinen, um dem Vergleich zum Wettbewerb Stand zu halten", so Boris Achterberg, Leiter Vertrieb & Consulting am ECC Köln.

Besonders preisdynamisch ist laut ECC Köln der DHL-Online-Marktplatz MeinPaket. Täglich passten die angeschlossenen Händler hier die Preise von knapp 38 Prozent der angebotenen Top-Online-Produkte aus dem Bereich CE & Elektro an. Diese Preisanpassungen seien außerdem sehr effizient: Rund 11 Prozent der untersuchten Elektronikprodukte könnten Konsumenten hier zum Bestpreis erwerben. Damit sei MeinPaket der im Vergleich günstigste Online-Shop im Elektronikbereich. Amazon Marketplace liege mit sechs Prozent Bestpreisen an zweiter Stelle, dicht gefolgt von eBay. "Wir konnten beobachten, dass die Pricing-Tools, die im Amazon Marketplace Anwendung finden, nicht immer die optimalen Ergebnisse liefern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass nur die Amazon Preise bei den Preisanpassungen berücksichtigt werden und nicht der Gesamtmarkt", so Stefan Bures, Geschäftsführer von PreisAnalytics.

23 Prozent Online-Anteil im Elektronikhandel

Die ECC-Studie wirft auch einen Blick auf den generellen Entwicklungsstand des Online-Handels mit Elektronikprodukten. Von 2008 bis 2013 konnte die Branche Consumer Electronics (CE) & Elektro ihren Online-Umsatz demzufolge um mehr als 5,8 Milliarden Euro steigern. Nach aktuellen Berechnungen des IFH Köln erreicht der Online-Anteil am Gesamtumsatz 2014 rund 23 Prozent. Damit gehört die Branche zu den Top-Segmenten im Online-Handel. Aufgrund der leichten Vergleichbarkeit und der hohen Preistransparenz kauften viele Elektronik-Shopper verstärkt online - oftmals auf der Suche nach dem besten Preis.

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