Kiel und Kronach

Packstation-Gauner verhaftet

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Einen Internet-Gauner konnte nun die Polizei in Kiel festnehmen. Er hatte sich Waren mit geklauten Kreditkartendaten zu Packstationen liefern lassen.
Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Polizisten gefälschte Ausweise, Kreditkarten und weitere Beweismittel sicher.
Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Polizisten gefälschte Ausweise, Kreditkarten und weitere Beweismittel sicher.
Foto: Polizei Coburg

Dass Süd und Nord gut zusammenarbeiten können , haben nun die Polizei in Coburg und in Kiel unter Beweis gestellt: Zusammen konnten die Ermittler einen Täter festnehmen, der in großem Stil mit fremden Kreditkartendaten in Online-Shops Waren bestellt und diese dann weiter verkauft hatte. Die Produkte wurden dabei an Packstationen in Kiel und Umgebung geliefert, deren Zugang unter falschen Namen eingerichtet wurden.

Zunächst war es für die Kripo in Coburg ein Routinefall: In Kronach wurde mit den Kreditkartendaten einer Geschädigten ein Smartphone im Wert von 459 Euro bei einem Online-Portal gekauft. Die Ware wurde an eine Packstation in Schönberg in der Nähe von Kiel geliefert. Das Mobiltelefon wurde dann über eine andere Plattform an einen Dritten weiter verkauft. Über dieses Handy gelang es den Coburger Kriminalisten in enger Zusammenarbeit mit der Kieler Kripo, die Spur zu einem 28-jährigen Mann aus Kiel zurückzuverfolgen.

Fünfstelliger Betrag ergaunert

Bei weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Täter bei verschiedenen Online-Shops mit fremden Kreditkarten Waren bestellt und hatte diese an Packstationen in Kiel und Umgebung liefern lassen. Die Elektronikartikel gab er dann umgehend zu einem marktüblichen Preis an ahnungslose Käufer ab. Für die finanziellen Transaktionen benutzte der Täter zwei Bankkonten, die er zuvor unter Vorlage gefälschter Ausweise eröffnet hatte.

Dabei ging der Mann äußerst routiniert vor und verschleierte immer wieder seine Identität mit Falschpersonalien, Scheinadressen und ausländischen Kreditkarten. So hat er innerhalb von drei Monaten einen fünfstelligen Eurobetrag ergaunert, bevor die Staatsanwaltschaft Coburg die restlichen Vermögenswerte beschlagnahmen konnten.

Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Betrügers stellten die Polizisten neben gefälschten Ausweisen und verfälschten Magnetkarten auch zahlreiche weitere Beweismittel sicher. Laut der Kripo in Coburg wird die Auswertung der Gegenstände noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Ermittler rechnen mit der Aufklärung einer Reihe von weiteren Straftaten. (awe)

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