Marktforscher IDC

PC-Verkäufe auch im Weihnachtsquartal schwach

11.01.2013
Schlechtes Zeichen für die PC-Branche: Im Schlussquartal mit den Weihnachtseinkäufen waren ihre Computer weniger gefragt als ein Jahr zuvor. Auch der Start des neuen Betriebssystems Windows 8 konnte den Trend nicht umkehren. Die Kunden kaufen lieber Smartphones und Tablets.
Tablets und Smartphones laufen den PCs immer schneller den Rang ab.
Tablets und Smartphones laufen den PCs immer schneller den Rang ab.
Foto: HP

Schlechtes Zeichen für die PC-Branche: Im Schlussquartal mit den Weihnachtseinkäufen waren ihre Computer weniger gefragt als ein Jahr zuvor. Auch der Start des neuen Betriebssystems Windows 8 konnte den Trend nicht umkehren. Die Kunden kaufen lieber Smartphones und Tablets.
Auch das Weihnachtsgeschäft und das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 8 haben die Talfahrt des PC-Marktes nicht gestoppt. Der Absatz von Notebooks und Desktop-Computern im vierten Quartal fiel im Jahresvergleich um 6,4 Prozent, wie die Marktforschungsfirma IDC errechnete.
Im gesamten Jahr sanken die PC-Verkäufe um 3,2 Prozent auf 352,4 Millionen Geräte. Der Branche macht zu schaffen, dass Verbraucher lieber zu Smartphones und Tablets greifen. Zudem halten sich Unternehmen angesichts der unsicheren Wirtschaftslage beim Kauf neuer Computer zurück.

Einbruch noch stärker als erwartet

Das Minus im Weihnachtsquartal fiel sogar deutlicher aus als erwartet: IDC hatte mit einem Rückgang von 4,4 Prozent gerechnet. Auch das frisch gestartete Microsoft-Betriebssystem Windows 8 habe den Trend nicht umkehren können. Insgesamt seien 89,8 Millionen PCs verkauft worden.
Im laufenden Jahr könne sich der Markt aber etwas erholen, unter anderem wenn die Preise für die dünnen Ultrabook-Laptops sinken, prognostizierte IDC-Analyst Jay Chou am späten Donnerstag. Zudem hätten die meisten bisher vorgestellten Geräte die Möglichkeiten von Windows 8 noch nicht voll ausgenutzt.

HPs weltweiter Spitzenplatz wackelt weiter

Hewlett-Packard war laut IDC im letzten Quartal des Jahres noch der weltgrößte PC-Hersteller mit einem Marktanteil von 16,7 Prozent im vierten Quartal, obwohl HP 0,6 Prozent weniger Geräte verkaufte.
Doch der chinesische Rivale Lenovo robbte sich mit 15,7 Prozent Marktanteil bereits dicht an HP heran.
Tendenziell sind die Chinesen auf Kurs zur Weltspitze: Ihr PC-Absatz stieg im Weihnachtsquartal um 8,2 Prozent.
Dell verteidigte den dritten Platz mit einem Marktanteil von 10,6 Prozent, obwohl die Verkäufe um mehr als ein Fünftel einbrachen. Ein Grund war, dass es Nummer vier Acer mit einem Absatzminus von 28 Prozent noch härter erwischte.

Im Heimatmarkt USA sah es für Hewlett-Packard zuletzt deutlich besser aus. Der Marktanteil sprang im vierten Quartal von 23 auf 27 Prozent hoch. IDC erklärt dies damit, dass HP beherzter als andere Hersteller auf den Windows-8-Zug aufgesprungen sei und viele Geräte mit dem neuen Betriebssystem in den Handel pumpte. Dell hielt mit knapp einem Fünftel des Marktes den zweiten Platz und Apple ist mit 11,4 Prozent die Nummer drei. Der erfolgsverwöhnte Mac-Hersteller konnte damit zwar seinen Marktanteil erneut steigern, musste beim Absatz aber ein dünnes Minus von 0,2 Prozent hinnehmen.

Aufs gesamte Jahr 2012 gesehen blieb Hewlett-Packard an der Spitze mit einem weltweiten Marktanteil von 16,5 Prozent vor Lenovo mit 14,9 Prozent und Dell mit elf Prozent.

(dpa/rb)

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