Peer-to-Peer mit ISDN

12.07.2007
Das Peer-to-Peer-VoIP-Telefoniesystem "One-X Quick Edition" von Avaya spielte mangels ISDN-Schnittstelle auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle. Das ändert sich nun: Mit Version 3.1 gibt es auch ein ISDN-Gateway.

Von Dr. Thomas Hafen

Die Voice-over-IP-Lösung "One-X Quick Edition" von Avaya ist besonders für Händler interessant, die kleine Unternehmenskunden betreuen oder häufig Filialen vernetzen. Das Besondere an der Lösung: Sie kommt ohne dedizierte TK-Anlage aus, da sämtliche Funktionen in den Telefonen implementiert sind. Diese sind als sogenanntes Peer-to-Peer-System zusammengeschaltet, sorgen also auch untereinander für Backup und Ausfallsicherheit.

Um das System betreiben zu können, benötigt der Kunde lediglich freie Ethernet-Ports beziehungsweise einen Switch, über den die Telefone ans LAN angeschlossen werden. Eine Fast-Ethernet-Infrastruktur ist dabei ausreichend. Schließt der Anwender ein zusätzliches kompatibles SIP-Telefon an das LAN an, so wird dieses automatisch erkannt und in die bestehende Infrastruktur integriert. Bis zu 20 Endgeräte können so miteinander vernetzt werden.

Ein großes Manko im deutschen Markt war bisher allerdings, dass mit dem G11 nur ein analoges Gateway zum Anschluss ans öffentliche Telefonnetz zur Verfügung stand. Mit Version 3.1 von Quick Edition hat Avaya dies nun geändert. Das zeitgleich vorgestellte Gateway G20 ermöglicht jetzt auch den Zugang per ISDN. Ebenfalls neu ist ein Analog-Telefon-Adapter, mit dem Reseller Faxgeräte, Kreditkartenleser, Türsprechstellen oder DECT-Telefone an die VoIP-Anlage des Kunden anschließen können.

Eingerichtet und administriert wird die Quick Edition per PC mittels eines Browser-basierten Verwaltungs-Tools. Über ein Virtual Private Network (VPN) kann der Administrator auch von einem entfernten Standort aus sicher auf die TK-Anlage zugreifen. Softwareaktualisierungen lassen sich ebenfalls per Webzugriff durchführen.

Voicemail und Gesprächsaufzeichnung

Das System bietet die üblichen Komfortmerkmale, die kleinere Unternehmenskunden von ihrer Telefonanlage erwarten. Dazu gehören Telefonkonferenzen, Anrufvermittlung, Anklopfen, Wartemusik und Direktwahl. Ein Anrufbeantworter, der Mitteilungen bis zur Maximaldauer von 20 Minuten aufzeichnen kann, ist ebenfalls eingebaut. Wie bei den Systemeinstellungen, dienen die Telefone auch hier gegenseitig als Backup, sodass die Nachrichten beim Ausfall eines Geräts nicht verloren sind. Per Tastendruck kann der Benutzer außerdem zwischen verschiedenen Ansagetexten wählen. Die Voicemail-Nachrichten können ebenso wie eingehende und ausgehende Gespräche aufgezeichnet und klassifiziert werden, um beispielsweise die Telefonnutzung von Mitarbeitern zu registrieren oder Arbeitszeiten auf Projekt- beziehungsweise Kundenbasis leichter abrechnen zu können.

Zwei Varianten für die Filialvernetzung

Bei der Vernetzung von Filialen hat der Systemintegrator zwei Konfigurationsmöglichkeiten. Als unabhängiges System wird die Anlage wie in einem Einzelunternehmen eingerichtet, jede Filiale hat per Gateway Zugang zum öffentlichen Telefonnetz. Damit agiert jede Zweigstelle unabhängig und ist auch beim Ausfall des zentralen IP-Netzes noch erreichbar. Der Administrator kann dabei die Telefone in den einzelnen Niederlassungen über die bereits erwähnte VPN-Verbindung administrieren.

Bei der Interconnect-Konfiguration ist jede Filialinstallation dagegen per IP über einen SIP Enablement Server (SES) an einen zentralen Avaya Communication Manager angebunden. Dies spart nicht nur Komunikationskosten, sondern ermöglicht auch einen unternehmensweiten Rufnummernplan. Ein SES kann bis zu 6.000 Quick-Edition-Nebenstellen verwalten. Bei noch höheren Anforderungen lassen sich mehrere SES in einer SIP-Domäne zusammenfassen.

Demo-Paket für Händler

Avaya One-X Quick Edition 3.1 ist ab sofort verfügbar. Der Preis eines Basispaketes für drei Nutzer liegt bei rund 1.500 Euro. Das Paket besteht aus einem Gateway G11 oder G20, zwei Telefonen 4610SW und einem Telefon 4621SW. Für Bestandskunden ist das Versions-Update kostenlos.

Avaya vertreibt die Quick Edition auch direkt, stellt Händlern aber immerhin ein Demo-Paket zur Verfügung, das neben der Software und drei Telefonen ein G20-Gateway enthält. Avaya-Business-Partner können außerdem an speziellen Online-Seminaren teilnehmen, um mehr über die Lösung und die Verkaufsargumente zu erfahren. Außerdem stehen auf der Partner-Website Werbematerialen und Datenblätter zum Download zur Verfügung. Nähere Informationen erhalten Reseller außerdem bei Francisco Concellón unter der Telefonnummer 069 75053034 oder per E-Mail an concellon@avaya.com.

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