Premiere einigt sich auf neue Finanzierungsstruktur

23.12.2008
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Bezahlfernsehsender Premiere hat sich zusammen mit seinem Großaktionär News Corp und einem Bankenkonsortium auf eine neue, langfristige Finanzierungsstruktur geeinigt. Wie die Premiere AG am Dienstag mitteilte, sollen die bestehenden Kreditlinien durch langfristige Kreditzusagen über 525 Mio EUR ersetzt werden. Voraussetzung dabei sei, dass Premiere durch zwei Kapitalerhöhungen zunächst neues Eigenkapital über insgesamt 450 Mio EUR zugeführt wird.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Bezahlfernsehsender Premiere hat sich zusammen mit seinem Großaktionär News Corp und einem Bankenkonsortium auf eine neue, langfristige Finanzierungsstruktur geeinigt. Wie die Premiere AG am Dienstag mitteilte, sollen die bestehenden Kreditlinien durch langfristige Kreditzusagen über 525 Mio EUR ersetzt werden. Voraussetzung dabei sei, dass Premiere durch zwei Kapitalerhöhungen zunächst neues Eigenkapital über insgesamt 450 Mio EUR zugeführt wird.

Die neue Finanzierungsstruktur soll Premiere die Umsetzung eines neuen Businessplans ermöglichen, der auf Grundlage einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens erstellt wurde. Ziel des Plans sei die Steigerung der Anzahl der Abonnenten mit Laufzeitverträgen und die Erhöhung des Umsatzes pro Kunde. Die Sanierung werde von der News Corp Ltd und dem Bankenkonsortium "voll unterstützt".

News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist derzeit mit 25,01% an Premiere beteiligt.

Die neu verhandelten Kreditlinien über 525 Mio EUR setzen sich laut Mitteilung aus einem langfristigen Darlehen ("Term Loan") im Volumen von 275 Mio EUR mit einer Laufzeit bis Dezember 2013 sowie einer Kreditlinie ("Revolving Facility") und einer Garantiekomponente von insgesamt 250 Mio EUR mit einer Laufzeit bis Juni 2013 zusammen.

Den kurzfristigen Finanzierungsbedarf sollen Kapitalaufstockungen decken. Die erste, die als Bezugsrechtsemission platziert werden soll, umfasse die Ausgabe von bis zu rund 10,2 Mio neuen Aktien aus dem genehmigten Kapital, wodurch Premiere mindestens 25 Mio EUR zufließen sollen. News Corp hat laut Mitteilung zugesichert, so viele Aktien zu einem Mindestpreis von 3,19 EUR zu übernehmen, dass der Bruttoerlös aus der Kapitalerhöhung nicht unter 25 Mio EUR ausfällt und gleichzeitig der Anteil von News Corp an Premiere nach der Kapitalerhöhung nicht mehr als 29,9% beträgt.

Das Bankenkonsortium habe zusätzlich ein kurzfristiges Darlehen im Januar 2009 über 25 Mio EUR zugesagt. Sollten die Erlöse aus der ersten Kapitalerhöhung 25 Mio EUR übersteigen, reduziere sich das Bankendarlehen um diese Differenz. Diese beiden Finanzierungsmaßnahmen über insgesamt 50 Mio EUR sollen den kurzfristigen Kapitalbedarf bis zum Abschluss der zweiten Kapitalerhöhung decken.

Die zweite Kapitalerhöhung sei ebenfalls als Bezugsrechtsemission geplant. Das Volumen soll so ausgestaltet werden, dass Premiere aus beiden Kapitalerhöhungen insgesamt 450 Mio EUR neues Eigenkapital zufließen sollen. News Corp habe auch für die zweite Kapitalerhöhung ihre Unterstützung durch eine Festbezugserklärung und einer Übernahmegarantie zugesichert.

Die Unterstützung der News Corp ist laut Premiere an bestimmte Bedingungen geknüpft. Die beiden wichtigsten seien die Verfügbarkeit der neuen Kreditlinien von den Banken und eine Befreiung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) von der Verpflichtung der Abgabe eines Pflichtangebots an die übrigen Aktionäre für den Fall, dass News Corp im Rahmen der zweiten Kapitalerhöhung einen 30-Prozent-Anteil erreicht oder überschreitet.

Premiere will im ersten Quartal 2009 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um die Aktionäre über die notwendigen Beschlüsse zur Durchführung der zweiten Kapitalerhöhung abstimmen zu lassen. News Corp werde der Kapitalerhöhung unter bestimmten Bedingungen zustimmen. Die Mittel aus der zweiten Kapitalerhöhung sollen Premiere im zweiten Quartal 2009 zufließen.

DJG/kla/smh

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