Prozess-Knoten entwirren

30.10.2006
Zum zweiten Mal lud Xerox zu seiner "C-Level Convention" ein: 60 Teilnehmer verschiedener Branchen nutzen das Forum, um über die Vereinfachung von Geschäftsprozessen zu diskutieren.

Von Marzena Fiok

Unter dem Motto "Simplify your Business" hatte Xerox zu seiner zweiten "C-Level Convention" ins Schloss Bensberg bei Köln eingeladen. Über 60 Teilnehmer aus verschiedenen Branchen und von Unternehmen unterschiedlicher Größe wurden durch Jo van Onsem, General Manager Xerox Global Services in Deutschland, begrüßt. Hochkarätige Gastreferenten wie Hilmar Kopper, Aufsichtsratsvorsitzender der DaimlerChrysler AG, und Norbert Quinkert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Motorola GmbH, präsentierten und diskutierten mit Top-Entscheidern der deutschen Wirtschaft das Thema "Vereinfachung von Geschäftsprozessen".

Über weite Strecken waren sich Referenten und Gäste einig: Gezieltes Outsourcen von randständigen, nicht umsatzrelevanten Prozessen an spezialisierte Anbieter kann den Prozess-Knoten entwirren und deutlich Kosten einsparen.Marktforschungsexperte Dr. Thomas Reuner, Consultant Manager bei IDC, erläuterte darüber hinaus die aktuelle Entwicklung des BPO-Marktes (Business Process Outsourcing). Er prognostizierte, dass sich durch zeitgemäße, flexible Outsourcing-Strategien große Potenziale freisetzen lassen. Das Outsourcing-Marktvolumen werde sich in Deutschland innerhalb von fünf Jahren von knapp über zehn Milliarden auf knapp unter 20 Milliarden Euro erweitern. Der relative Anteil von BPO wird sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppeln.

Dennoch gelte es, eventuelle Vorbehalte zu erkennen, gerade in Deutschland, wo man bezüglich BPO den Entwicklungen im englischsprachigen Wirtschaftsraum um bis zu fünf Jahre hinterherhinke. IDC hat darum jüngst eine repräsentative Befragung unter deutschen Mittelstandsunternehmen durchgeführt mit dem Ziel, Hemmfaktoren für BPO herauszufinden. An erster Stelle rangiert die Angst vor dem "Verlust von relevanten Fähigkeiten und Kenntnissen im Unternehmen". Danach folgen Bedenken wie "Verlust von Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten", gefolgt von "Versteckte oder nicht vorauskalkulierbare Kosten".

IDC-Experte Reuner legte dar, wie man diese Hemmfaktoren ausräumen kann. Zum einen durch eine klare Definition und Konzeption: Ein Business-Process-Outsourcing-Vertrag regelt die Übertragung der Verantwortung für das Management und die Abwicklung einer oder mehrerer Unternehmenskernfunktionen oder -prozesse an einen externen Dienstleister: Der BPO-Anbieter sei Teil des Entscheidungsfindungsprozesses des ausgelagerten Prozesses oder der Funktion. Zum anderen durch eine klare ATrennung zwischen BPO und IT-Outsourcing. Hauptunterschiede sah Reuner im Fokus von BPO auf das operative Management anstelle auf die IT und in der Zielsetzung: BPO sei fast immer auf die Verbesserung der Prozesse ausgerichtet.

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