Profitables Geschäft

Public Cloud und das Systemhaus 4.0

Peter-André Still ist Chief Enterprise Sales Officer bei Nexinto
Für Systemhäuser wird es immer schwerer, nur mit dem Infrastruktur-Business profitabel zu agieren, hier kann die Public Cloud helfen.

Mit der digitalen Transformation verändern sich die Anforderungen von Unternehmen an ihre IT: weniger Hardware, mehr Software und Sicherheit. IT-Systemhäuser haben es damit schwerer, ihr Infrastruktur-Business nachhaltig profitabel zu betreiben. Mit der intelligenten Nutzung der Public Cloud eröffnen sich hingegen neue Marktchancen.

Deutsche Unternehmen stecken mitten in der digitalen Transformation. Wichtigster Träger dabei: die IT-Infrastruktur. Doch diese ist heute immer stärker in virtualisierter Form vorhanden oder nachgefragt. Die Cloud hat die Wirtschaft erobert. Der jüngste IDC-Bericht zur weltweiten Cloud-Nutzung bestätigt: Die Ausgaben für traditionelle, non-cloud-IT-Infrastruktur sind 2016 erneut rückläufig und schrumpfen um 6,1 Prozent. Im Gegenzug verzeichnen die Cloud-Infrastrukturen ein Plus von 14,5 Prozent,

Mit der wachsenden Nachfrage nach virtueller Infrastruktur aus der Cloud verschieben sich die Anforderungen an die IT-Systemhäuser als Partner von Unternehmen. Um diesen zu begegnen, muss ein Wandel hin zum Systemhaus 4.0 mit der Public Cloud als Basis stattfinden. Infrastruktur bleibt also eines der zentralen Handlungsfelder, aber die Schwerpunkte innerhalb dieses Segments verschieben sich.

Es werden stärker Beratungskompetenzen zu Konzeption, Planung und Design von Infrastruktur nachgefragt. Noch fokussieren sich Systemhäuser zu stark auf Private Clouds, die sie bei ihren Kunden aufbauen. Doch für die Zukunft müssen Systemhäuser umsatteln, die Public Cloud als Kernbaustein in ihr Portfolio einbinden und darauf basierend zusätzliche Services etablieren.

Cloud-Durchbruch bietet neue Chancen

Aus diesen Anforderungen sind zwei konkrete Fragen ableitbar: Wie bleibt der Infrastrukturbereich profitabel? Und wie erhalten die IT-Systemhäuser genug Freiraum, um sich mit weiteren einträglichen Themen auseinanderzusetzen? Genau diese Herausforderungen spricht die Public Cloud an. Als Bestandteil des Portfolios, bildet sie die Grundlage für neue Kerngebiete.

leichzeitig sparen Systemhäuser durch den Wegfall von Initialaufbau und den Beschaffungsprozessen von Hardware sowie deren Konfiguration die Ressourcen, die sie an anderer Stelle einsetzen können. Die Public Cloud ist und bleibt auf absehbare Zeit der zentrale Treiber im Infrastrukturbereich. Im letzten Jahr feierte sie auch in Deutschland ihren endgültigen Durchbruch.

Der Cloud-Monitor 2016 des Branchenverbandes Bitkom und des Beratungshauses KPMG belegt: Hierzulande stieg 2015 der Anteil der Public-Cloud-Nutzer stärker an als in den drei Jahren davor. Im Gegenzug waren erstmals seit 2012 die Werte für die Private Cloud rückläufig. Die Zahlen zeigen, dass die Skepsis - ausgelöst und verstärkt durch den NSA-Skandal - gegenüber der Public Cloud überwunden ist. Das liegt auch an der wachsenden Sensibilisierung der Unternehmen gegenüber den Risiken bei US-amerikanischen Anbietern wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure oder Google.

Lesetipp: Public-Cloud-Dienste stärker gefragt denn je

Im EU-Raum gibt es heute sicherere und kostengünstigere Alternativen. Der Public-Cloud-Markt befindet sich in Deutschland noch in einer steilen Wachstumsphase sowohl bei Enterprises als auch im Mittelstand. Daher bietet sich derzeit für IT-Systemhäuser eine große Chance, hier einzusteigen und bei ihren bestehenden Kunden zu punkten oder neue zu gewinnen.

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