FingerSense

Qeexo will den Touchscreen neu erfinden

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Ein kleines Startup aus San Jose könnte die Art und Weise umkrempeln, wie wir mit unseren Smartphones interagieren.

Qeexo hat einen Touchscreen entwickelt, der unterscheiden kann, ob er mit der Fingerspitze, einem Knöchel, einem Fingernagel oder einem Stylus berührt wird (dazu holt sich Qeexo vereinfacht gesagt Hilfestellung vom ohnehin im Smartphone verbauten Beschleunigungs-Sensor). Indem man verschiedenen Teilen des Fingers verschiedene Aktionen zuweist, könnte man mit "FingerSense" bislang umständliche Aufgaben wie etwa das Markieren von Text deutlich vereinfachen.

"Stellen Sie sich das ungefähr so vor als hätten Sie verschiedene Knöpfe in Ihrer Hand", zitiert "WIRED" in seiner Online-Ausgabe Mitgründer und CEO Sang-Won Lee, der früher bei HTC arbeitete. Ein Smartphone könnte sich damit der Bedienung von Desktop-Rechnern mit ihren verschiedenen Eingabemethoden und -optionen (Maus, rechte Maustaste, die Shift-, Alt- und Strg-Tasten und so weiter) annähern. Ersonnen haben FingerSense übrigens ursprünglich die beiden anderen Qeexo-Mitgründer Chris Harrison und Julia Schwarz an der Carnegie-Mellon-Universität.

Während Qeexo bereits davon träumt, FingerSense auch anderswo einzusetzen (etwa in Wänden oder dem menschlichen Körper), verweist der frühere Kreativchef von Frog Design Mark Rolston darauf, dass das Startup sich gerade auf "gefährliches Gebiet" begebe. Es müsse nämlich alle Smartphone-Bauer auf einen Schlag dazu bewegen, seine Technik zu unterstützen - und nicht nur das, sondern noch dazu einheitlich. Eine Berührung mit dem Knöchel dürfe auf einem Samsung Galaxy nicht eine andere Funktion als auf einem iPhone von Apple haben. "Bei Methoden wie diesen gibt es nur ganz oder gar nicht. Nützlich sind sie dann, wenn jeder sie erwartet und Anwendungsentwickler sie daher annehmen", sagt der Experte. "Egal, ob wir sie nun lieben oder nicht - was zählt ist der Einsatz."

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