Wege in die Private Cloud

Ratgeber - Cloud Computing für kleine und mittelständische Unternehmen

Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de
Cloud Computing wird oftmals in Verbindung mit Großunternehmen und der Erneuerung von Rechenzentren assoziiert. Die Cloud-Techniken sind aber auch für mittlere und kleine Unternehmen von Interesse. Wir erörtern die Gründe dafür und geben Hilfestellung beim Aufbau einer eigenen Private Cloud.

Cloud Computing wird oftmals in Verbindung mit Großunternehmen und der Erneuerung von Rechenzentren assoziiert. Die Cloud-Techniken sind aber auch für mittlere und kleine Unternehmen von Interesse. Wir erörtern die Gründe dafür und geben Hilfestellung beim Aufbau einer eigenen Private Cloud.
von Johann Baumeister

Die Virtualisierung von Serversystemen hat sich etabliert und gehört zum Alltag in der IT. Nach neuesten Untersuchungen von Marktforschern von IDC oder Gartner ist mittlerweile circa über die Hälfte aller Server virtualisiert, Tendenz weiter steigend. Nunmehr gehen die Unternehmen dazu über, ihre virtuellen Strukturen an den Cloud-Anforderungen auszurichten. Doch die Technik ist mitnichten nur auf Server und Rechenzentren beschränkt. Sie lässt sich ebenso auf andere Bereiche der IT-Nutzung ausdehnen, um dort zu mehr Effizienz zu verhelfen. Dies gilt auch für den Mittelstand und kleinere Unternehmen. In diesem Beitrag wollen wir uns auf Nutzung, Aufbau und Betrieb einer Private Cloud für den Mittelstand beschränken. Die Verwendung von Diensten aus der Public Cloud ist dabei zwar nicht ausgeschlossen, aber nicht Bestandteil dieser Betrachtungen.

Einsatzszenarien von Cloud-Lösungen für den Mittelstand

Worin liegen nun die möglichen Einsatzszenarien für eine Cloud-Lösung im eigenen Unternehmen? Insbesondere im Mittelstand finden sich viele Systeme, die eigentlich nicht ausgelastet sind. Wenn beispielsweise spezielle Abrechnungsprogramme oder Statistik-Tools nur gelegentlich, wie etwa am Monatsende, benötigt werden, so besteht keine Notwendigkeit, diese fortwährend bereitzuhalten. Viele dieser Programme fordern außerdem eigene Datenbanken, die nicht immer mit anderen Anwendungssystemen verträglich sind.

Oder aber zwei Programme benötigen unterschiedliche Bibliotheken und Betriebssystemumgebungen. Windows-Serverapplikationen sind kaum mit Linux-Anwendungen verträglich. Dies setzt sich über alle Softwareebenen fort. Windows-Anwendungen bauen oftmals auf den Microsoft SQL Server, Linux aber wird gerne mit MySQL-Datenbank gekoppelt. In der Vergangenheit ist man daher dazu übergegangen, für jede dieser Anwendungen einen eigenen Rechner bereitzustellen. Als Resultat erhält man so beispielweise eine Maschine mit dem E-Mail-System, eine mit dem Abrechnungssystem, einen Dateiserver und so weiter.

Hinzu kommt: Jedes zusätzliche Programm verlangt oftmals nach einer eigenen Laufzeitumgebung und nach speziellen Betriebssystemen mit entsprechenden Service-Packs. Doch dabei müssen nicht zwingend eigenständige physische Rechner zum Einsatz kommen. Durch die Virtualisierung werden mehrere ehemals physische Systeme zu einem zusammengefasst. Dies gilt auch heute bereits und ist im Einsatz. Die Virtualisierung aber ist die Grundlage für alle Cloud-Modelle. Damit ist technologisch der erste Schritt hin zum Cloud Computing vollzogen.

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